Im nachfolgenden Reisebericht erfahrt ihr mehr ĂŒber mein Polarlichtabenteuer auf Island. Zudem gebe ich Tipps zum Fotografieren von Polarlichtern und berichte, wie sich meine Lumix G9 Kamera dabei geschlagen hat.
Im SpĂ€tsommer 2018 habe ich Island wĂ€hrend eines Roadtrips auf der RingstraĂe erkundet. Dabei durfte ich zum ersten Mal Polarlichter erleben â leider nur kurz und nur in einer Nacht. Das hat jedoch gereicht, um mich mit dem Polarlicht-Virus zu infizieren. Seit diesem Tag bin ich fasziniert von dem Feuerwerk aus Licht und Farben am nordischen Nachthimmel. Fast genau ein Jahr spĂ€ter erfuhr ich von einem Sonnensturm, der in Richtung Erde rast. Diese Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen und buchte kurzerhand FlĂŒge, UnterkĂŒnfte und einen Mietwagen fĂŒr einen 3-tĂ€gigen Kurztrip nach Island.
In den drei Tagen auf Island habe ich zahlreiche schöne Fotomotive entdeckt. Die Polarlichter waren die Krönung dieses wundervollen Abenteuers.
Die Jagd nach Polarlichtern beginnt
Ende September, nur wenige Tage nach der Buchung, ging es dann auch schon los. Meine erste gezielte Jagd nach den Polarlichtern begann. Nach rund vier Stunden Flugzeit kam die wunderschöne Vulkaninsel in Sichtweite. Auf Island angekommen, strahlte die Sonne von einem blauen, nahezu wolkenlosen Himmel. Dazu gab es milde Temperaturen und nur wenig Wind. Ein echtes Traumwetter und natĂŒrlich perfekte Bedingungen fĂŒr mein Polarlicht-Fotoprojekt.
Da mein Flug erst am spĂ€ten Nachmittag auf Island eintraf und sich die MietwagenĂŒbernahme verzögerte, musste ich die Strecke zu meiner ersten Unterkunft leider in der Dunkelheit zurĂŒcklegen. Eigentlich wollte ich noch bei Tageslicht einen guten Kamera-Standort fĂŒr die kommende Nacht suchen, doch daraus wurde nichts mehr. Zum GlĂŒck hatte ich bereits im Vorfeld auf Google Maps einige interessante Spots ausfindig gemacht. Folglich checkte ich nur noch kurz im Hotel ein und prĂŒfte dann verschiedene Magnetometer im Internet. Auf den Messwert-Diagrammen waren bereits erste magnetische AktivitĂ€ten zu erkennen. Ich machte mich daher umgehend auf den Weg zu einem kleinen abgelegenen See nördlich von Selfoss.

Zaubershow am Nachthimmel
An dem See angekommen erstellte ich zunĂ€chst einige Testaufnahmen von der nĂ€chtlichen Landschaft. Auf den Bildern waren bereits schwache grĂŒne Schleier zu erkennen. Es verging keine Stunde und schon ging der Zauber richtig los. ZunĂ€chst erschienen die Lichter nur an einzelnen Stellen. Doch schon bald tanzten ĂŒberall am Nachthimmel Polarlichter in den schönsten Formen und Farben. ZusĂ€tzlich zum typisch grĂŒnen Polarlicht, zeigten sich immer wieder LichtbĂ€nder in rötlichen bis violetten Farbtönen. Die Lichter waren so aktiv, dass ich mit dem Fotografieren gar nicht hinterher kam. StĂ€ndig musste ich die Perspektive anpassen und wĂ€hrend die Belichtungszeit an der Kamera herunter tickte, erschienen an anderer Stelle schon wieder neue Polarlichter. Ich konnte mich kaum entscheiden, in welche Richtung ich fotografieren soll.
Wow, was fĂŒr eine Zaubershow! Schon jetzt hatte sich mein Kurztrip nach Island gelohnt. GlĂŒcklich und zufrieden fiel ich um 3 Uhr nachts ins Bett und schlief selig ein. Allerdings nur fĂŒr rund drei Stunden, denn ich wollte die kurze Zeit auf Island bestmöglich nutzen und war noch vor Sonnenaufgang wieder auf den Beinen.
Die GeburtsstÀtte von Island
Nach dem FrĂŒhstĂŒck ging es direkt los in Richtung Pingvellier Nationalpark. Bei dem Roadtrip im Vorjahr hatten wir diese Ecke aus ZeitgrĂŒnden ausgelassen. Das wollte ich jetzt nachholen. Ein Abstecher in den Pingvellier Nationalpark lohnt sich auf jeden Fall. Die Region ist landschaftlich reizvoll und gilt als Islands GeburtsstĂ€tte, sowohl politisch als auch geologisch. Der Nationalpark befindet sich in einer Grabenbruchzone, in der die tektonischen Platten von Europa und Amerika aufeinander treffen. Die Risse und Spalten im Erdboden machen die Erdgeschichte hier sichtbar und lebendig.
Ein Abstecher ins Hochland
Nach dem Pingvellier ging es weiter ĂŒber Laugarvatn und vorbei am Geysir und Gullfoss-Wasserfall direkt ins Hochland. Ich hatte dieses Mal einen 4WD-Mietwagen gebucht. Mit Alllradantrieb und etwas mehr Bodenfreiheit konnte ich einige Abstecher ĂŒber die F-Roads ins Hochland machen, u.a. ĂŒber die F35 bis Kerlingarfjöll und zum Hveravellir Geothermalgebiet. Die Fahrt ins Hochland war sehr abwechslungsreich. Hinter fast jeder Kurve verĂ€nderte sich das Landschaftsbild. Immer wieder zeigten sich ganz unterschiedliche Landschaften, mal grĂŒne TĂ€ler mit idyllischen BachlĂ€ufen, mal karge SandwĂŒsten oder schroffe Felslandschaften und dann wieder bunte Thermalgebiete mit dampfenden Quellen. Island ist wirklich ein Land der GegensĂ€tze. Natur und Landschaft sind an Abwechslung kaum zu ĂŒberbieten.
Nach dieser erlebnisreichen Fahrt durchs Hochland kam ich entsprechend zufrieden am frĂŒhen Abend im Hotel Gullfoss an, meiner Bleibe fĂŒr die nĂ€chste Nacht. Dort angekommen stĂ€rkte ich mich mit einem leckeren Abendessen im Hotelrestaurant, wĂ€hrend es drauĂen langsam dĂ€mmerte. WĂ€hrend der Fahrt durchs Hochland, hatte ich mir die GPS-Koordinaten von einigen landschaftlich reizvollen Stellen notiert. Mein Plan war es, dort bei Dunkelheit Polarlichter zu fotografieren. Ich wollte mir in dieser Nacht mehr Zeit lassen fĂŒr einen schönen Bildvordergrund. So stand ich nur wenig spĂ€ter etwas abseits der StraĂe erneut im Hochland. Ganz alleine in völliger Dunkelheit und inmitten dieser gigantischen Natur â ein wahrlich beeindruckendes Erlebnis!
Die Zaubershow geht weiter
WĂ€hrend ich auf die ersten Polarlichter wartete, nutzte ich das letzte Licht der DĂ€mmerung fĂŒr einige Landschaftsaufnahmen. Lange musste ich nicht warten, da zeigten sich auch schon die ersten Polarlichter am Himmel. Wie auch schon in der Nacht zuvor, ging es dann Schlag auf Schlag. Innerhalb kĂŒrzester Zeit steigerte sich die Aurora immer mehr. Wieder tanzten die Polarlichter in allen Himmelsrichtungen und dieses Mal waren die Lichter sogar noch heller und intensiver. Im Minutentakt bildeten sich neue Lichtschweife in den unterschiedlichsten Formen. Zeitweise leuchtete die Aurora so stark, dass ich die Belichtungszeit und die ISO-Empfindlichkeit der Kamera reduzieren musste, um ĂŒberbelichtete Bilder zu vermeiden. Was fĂŒr ein Wahnsinnsspektakel, ich war einfach nur geflasht! Bild fĂŒr Bild wanderte auf meine Speicherkarte. Obwohl ich keineswegs alle dieser wunderschönen Polarlichter aufnehmen konnte, war ich dennoch mehr als zufrieden. Niemals hĂ€tte ich geglaubt, tatsĂ€chlich so ein GlĂŒck mit dem Wetter zu haben. Dann auch noch so intensive Polarlichter erleben zu dĂŒrfen â ein Traum!
Selfie am Geysir
Zufrieden packte ich meine KameraausrĂŒstung zusammen und fuhr zum Hotel zurĂŒck. Dort gönnte ich mir ein paar Stunden Schlaf, bevor es noch vor dem FrĂŒhstĂŒck erneut auf Tour ging. Am Tag zuvor bin ich nachmittags bereits am Geysir vorbeigefahren. Schon von weitem konnte ich jedoch zahlreiche Touristen sehen, die sich um den Geysir drĂ€ngten. Da mein Hotel nur rund 10 Minuten Fahrzeit entfernt lag, hielt ich gar nicht erst an. Stattdessen wollte ich mein GlĂŒck frĂŒh am nĂ€chsten Morgen versuchen. Meinen Ăberlegungen zufolge, mĂŒsste der Stand der Sonne zu diesem Zeitpunkt sowieso viel besser zum Fotografieren sein. Der Plan ging voll auf: Als ich am Geysir ankam, war weit und breit keine Menschenseele. In aller Ruhe konnte ich einige schöne Fotos von der WasserfontĂ€ne im besten Morgenlicht machen. Es blieb sogar noch Zeit fĂŒr ein Selfie vor dem speienden Geysir. đ
Haifoss, Hochland und zurĂŒck nach Grindavik
Nach diesem gelungenen Auftakt in den Tag, ging es zurĂŒck ins Hotel, wo bereits das FrĂŒhstĂŒcksbuffet wartete. AnschlieĂend checkte ich im Hotel aus und startete zu meiner nĂ€chsten Tour. Das heutige Ziel war ein Abstecher ĂŒber die Orte Fludir und Stori Nupur bis zum sagenumwobenen Vulkan Hekla. Der Vulkan ist einer der bekanntesten und bis heute aktivsten Vulkane der Welt. Der Sage nach gilt er als Eingang zur Hölle. Ăber die StraĂe 32 ging es im weiten Bogen nach Osten. Entlang der Strecke hatte ich mir einige eher unbekannte Ziele markiert, darunter ein wunderschönes Flussdelta. Ebenfalls auf der Route lag der Haifoss, einer der höchsten und spektakulĂ€rsten WasserfĂ€lle auf Island. Der Wasserfall liegt abseits der groĂen StraĂe. Die F-Road zum Wasserfall ist nur fĂŒr „Mountain Vehicles“ zugelassen. TatsĂ€chlich war ich an einigen Stellen froh ĂŒber die zusĂ€tzliche Bodenfreiheit und den Allradantrieb meines Mietwagens. Dort angekommen entschĂ€digte der Anblick der riesigen Schlucht aber fĂŒr die holprige Anfahrt. Nach dem Abstecher zum Haifoss ging es auf der F26 weiter hinein ins Hochland. Nach unzĂ€hligen Fotostopps machte ich mich schlieĂlich auf den Weg zur SĂŒdkĂŒste und erreichte am spĂ€ten Abend das Endziel der heutigen Etappe, die Ortschaft Grindavik im SĂŒdwesten der Insel.
TschĂŒss Island
Leider ging mein Island-Kurztrip damit auch schon zu Ende. Mein RĂŒckflug nach Basel startete bereits frĂŒh am nĂ€chsten Morgen. Mir war ein bisschen traurig zumute, dass dieser wunderschöne Abenteuerurlaub schon vorbei war. Ein Blick auf den Wetterbericht lieĂ mich jedoch schmunzeln â bereits fĂŒr den Abflugtag war eine dichte Wolkendecke und Regen vorhergesagt. Mit dem Wissen, das perfekte Zeitfenster erwischt zu haben, schlief ich zufrieden und mit einem breiten Grinsen im Gesicht ein. đ
Ein Tag spĂ€ter war ich schon wieder Zuhause und schob die gut gefĂŒllten Speicherkarten in den PC. Beim Anblick der Fotos von meinem Polarlicht-Abenteuer war es dann wieder da: Das breite Grinsen und ein GefĂŒhl von Zufriedenheit. Danke Island fĂŒr diese wundervolle Erfahrung!
Als kleine Zusammenfassung meiner Reise, habe ich auf dem RĂŒckflug dieses Video auf dem Handy geschnitten.
Tipps fĂŒr das Fotografieren von Polarlichtern
Wer sich fĂŒr Fotografie und Kameratechnik interessiert, findet nachfolgend noch einige Informationen zur verwendeten FotoausrĂŒstung und meiner Arbeitsweise.
KameraausrĂŒstung und hilfreiche Tools
FĂŒr die Jagd auf Polarlichter habe ich meine Lumix G9 in den Fotorucksack gepackt, zusammen mit dem Leica 12-60 mm und dem Lumix Teleobjektiv 45-200 mm. Dazu gesellte sich eine DJI Mavic Air und die Lumix FT-5 fĂŒr Zeitraffer und Selfies. Zur Beobachtung der magnetischen AktivitĂ€t nutzte ich vorwiegend die Smartphone-App âPolarlicht-Vorhersageâ sowie die Websites www.en.vedur.is und www.aurora-service.eu.

Einstellungen fĂŒr Belichtung, Fokus und WeiĂabgleich
GrundsĂ€tzlich sind beim Fotografieren von Polarlichtern die gleichen Punkte zu berĂŒcksichtigen, wie bei anderen Nachtaufnahmen. ZunĂ€chst heiĂt es Verwacklungen vorzubeugen, d.h. ein stabiles Stativ ist Pflicht. Ich benutze auf Reisen das âCompact Traveller No.1â von Rollei. Ist die Kamera erstmal auf dem Stativ montiert, aktiviere ich bei meiner Lumix G9 gerne den Nachtmodus. Dadurch wird die Helligkeit der Displayanzeige reduziert und auf rotes Licht umgeschaltet. So werden die Augen nicht geblendet und können sich auf die nĂ€chtliche Lichtsituation einstellen.
Im nĂ€chsten Schritt ist manuelles Fokussieren angesagt. Wenn es schnell gehen muss, stelle ich bei der Lumix G9 einfach die Entfernungsskala im Display auf âunendlichâ. Meistens jedoch setze ich die SchĂ€rfe manuell, in dem ich auf einen hellen Stern oder eine andere weit entfernte Lichtquelle fokussiere. Die digitale Sucherlupe ist dabei eine groĂe Hilfe und der richtige SchĂ€rfepunkt schnell gefunden.
Belichtet wird im manuellen Modus, d.h. Drehrad auf âMâ und die gröĂtmögliche Blende einstellen. Bei meiner Lumix G9 mit dem Leica 12-60 mm bedeutet das eine Offenblende von F2.8. Ich fotografiere grundsĂ€tzlich in RAW mit automatischem WeiĂabgleich. Bei Bedarf passe ich den WeiĂabgleich spĂ€ter in Lightroom an.
Bildrauschen niedrig halten
Um das Bildrauschen gering zu halten, wĂ€hle ich stets eine möglichst niedrige Empfindlichkeit. In der Regel bedeutet das einen Wert von ISO 400 bis maximal ISO 1600. Bei den Belichtungszeiten gilt es ein wenig zu experimentieren. Eine zu lange Belichtungszeit ist oftmals ungĂŒnstig, weil die Polarlichter dann zu einer groĂen âgrĂŒnen Matschsuppeâ werden. Am Anfang wĂ€hle ich daher meistens eine Belichtung von 15 Sekunden und taste mich dann langsam ran. Die Werte sollten natĂŒrlich an die individuelle Situation und die eigene KameraausrĂŒstung angepasst werden â als Grundeinstellung sind diese Parameter aber meistens gut geeignet.
Auslösen mit Wifi und Smartphone
Zum Auslösen verwende ich gerne den 2-Sekunden Selbstauslöser. Ein Verwackeln beim DrĂŒcken der Auslösetaste wird dadurch verhindert und gleichzeitig spart man sich einen zusĂ€tzlichen Fernauslöser. Kleiner Tipp: Eine richtige Fernauslösung ist bei Lumix-Kameras mittels Smartphone ĂŒber die âPanasonic Image Appâ möglich. Damit kann man es sich beispielsweise im Auto gemĂŒtlich machen und die Kamera per Wifi-Verbindung auslösen. Sogar die meisten Kamera- und Belichtungseinstellungen können direkt in der App angepasst werden. Was zunĂ€chst vielleicht etwas faul klingt, kann im Winter bei EiseskĂ€lte durchaus ein Segen sein.
Ein kleiner See nördlich von Selfoss war meine Fotolocation fĂŒr die erste Nacht. Mit der Lumix G9 war es einfach, das Naturschauspiel der Polarlichter im Bild festzuhalten. Die meisten Bilder wurden bei Blende F2.8 mit Belichtungszeiten von 10-20 Sekunden und ISO 400 aufgenommen.
Polarlichter mit Landschaft aufnehmen
Bei der Fotografie von Polarlichtern kann es sinnvoll sein, das letzte Licht der DĂ€mmerung fĂŒr einige Landschaftsaufnahmen zu nutzen. Zu diesem Zeitpunkt ist noch genĂŒgend Restlicht vorhanden, um die Landschaft relativ hell abzubilden. Mit den Aufnahmen kann spĂ€ter am PC sehr einfach in Photoshop die Landschaft aufgehellt bzw. ĂŒberblendet werden â Ă€hnlich wie bei einer klassischen Belichtungsreihe. Ob diese Arbeitsweise Sinn macht bzw. notwendig ist, hĂ€ngt u.a. auch von den Wetterbedingungen ab. Bei meinem Besuch auf Island beispielsweise ging der Mond schon frĂŒh unter, d.h. die NĂ€chte waren wirklich stockfinster. Belichtet man in so einer Situation korrekt auf die Polarlichter, dann versinkt die Landschaft normalerweise in völliger Dunkelheit. Deshalb nutze ich gerne die Möglichkeit, heller belichtete Aufnahmen in Photoshop ĂŒberblenden zu können.
Dass es grundsĂ€tzlich auch mit Einzelaufnahmen geht, hat die vorangegangene Nacht gezeigt. Am Abend zuvor war es bereits stockdunkel, als ich mit dem Fotografieren begann. Fotos im DĂ€mmerlicht aufzunehmen, war nicht mehr möglich. Dennoch konnte ich in der Nachbearbeitung noch einiges aus den RAW-Aufnahmen der Lumix G9 herausholen. Beim Aufhellen der Tiefen in Lightroom haben die RAWâs erstaunlich viel Spielraum offenbart. Selbst in vermeintlich komplett schwarzen FlĂ€chen, wurden wieder zahlreiche Details sichtbar. Das Aufhellen fördert allerdings ein deutliches Rauschen zutage. Es ist deshalb wichtig, mit den Funktionen zur Rauschreduzierung entgegen zu wirken.
Dieser Vorher-Nachher-Vergleich zeigt, welche Reserven die RAW-Dateien der Lumix G9 fĂŒr die Nachbearbeitung haben. Belichtet wurde auf die Polarlichter, die Tiefen wurden spĂ€ter in Adobe Lightroom aufgehellt. Die Details in der Landschaft kamen dadurch wieder zum Vorschein.
Auf meiner Island-Tour kam auch das Teleobjektiv sehr hĂ€ufig zum Einsatz. WĂ€hrend der Fahrt entdeckte ich immer wieder interessante Motive, bei denen die relativ lange Brennweite hilfreich war. Die zahlreichen Islandpferde z.B. sind ein lohnendes Motiv fĂŒr das Teleobjektiv. Aber auch am Vulkan Hekla konnte ich die Bildwirkung des Teleobjektives gut nutzen, um dichter an das Geschehen heranzukommen und den Bildinhalt zu verdichten. Ăber die Leistung des 45-200 mm Teleobjektivs bin ich immer wieder ĂŒberrascht. Trotz des relativ geringen Preises nimmt das Objektiv sehr gute Fotos auf. SchĂ€rfe und BildqualitĂ€t sind selbst bei vollen 200 mm absolut brauchbar. Die Bildstabilisation funktioniert in Kombination mit der Lumix G9 hervorragend. Die Brennweite von 200 mm (mal Crop-Faktor 2 = 400 mm am MFT-Sensor), bietet vielfĂ€ltige Möglichkeiten um weit entfernte Motive nah ran zu holen.

Bildbearbeitung und Videoschnitt unterwegs
Was mit der heutigen Technik alles möglich ist, konnte ich auf dem RĂŒckflug ausprobieren. Im Flugzeug koppelte ich mein Smartphone mit der Lumix G9 und lud mir die schönsten Bilder aufs Handy. Noch einige Drohnenaufnahmen von der Mavic Air dazu und ein paar Selfies aus der Lumix FT-5 und schon konnte ich noch wĂ€hrend des Fluges ein kleines Reisevideo erstellen (siehe oben). Die Lumix-Kameras passen dank Wifi-Verbindung bestens in den digitalen Workflow auf Reisen. Es ist verdammt cool, was man heutzutage unterwegs alles erledigen kann â ganz ohne PC, einfach nur mit dem Smartphone.
Fazit
Mit meiner FotoausrĂŒstung fĂŒr die Polarlichter-Jagd war ich rundum zufrieden. Die Lumix G9 hat sich erneut als perfekte Reisebegleitung bewĂ€hrt. Klein, leicht und mit nur zwei Objektiven konnte ich alle Fotosituationen gut meistern. Die gesamte AusrĂŒstung inklusive Drohne, Zweitkamera und Zubehör passt dabei problemlos in einen kleinen handgepĂ€ck-tauglichen Fotorucksack. So macht Reisen SpaĂ!
Wenn du mehr ĂŒber Island lesen möchtest, dann schau doch auch meinen Reisebericht Island-Roadtrip auf der RingstraĂe an. Falls dich Fotografie und Kameratechnik interessiert, dann empfehle ich dir den Beitrag Landschaftsfotografie mit der Lumix G9.