Mit dem Campervan auf Fototour im herbstlichen Schwarzwald

Aussichtsreiche Berggipfel, rauschende Gebirgsbäche, glitzernde Seen und eine der schönsten Ferienstraßen Deutschlands. Der Schwarzwald ist ein Paradies für Naturliebhaber und Wanderer, aber auch eine hervorragende Region für abwechslungsreiche Touren mit dem Wohnmobil. In diesem Beitrag berichte ich von meiner Fototour mit dem Campervan durch das herbstliche Mittelgebirge.

Ich bin leidenschaftlicher Landschaftsfotograf und wohne in der Oberrheinebene am Fuße des Schwarzwaldes. Gemeinsam mit meinem Hund Sammy und dem Campervan bin ich ständig auf Entdeckungstour. Dabei ist der Schwarzwald mein bevorzugtes Revier für die Suche nach interessanten Fotomotiven.

Deutschlands größtes und höchstes Mittelgebirge erstreckt sich auf einer Fläche von 6.000 km² und erreicht am Feldberggipfel auf 1.493 Metern seinen höchsten Punkt. Vom nördlichen Schwarzwald bei Karlsruhe bis zur südlichen Grenze am Hochrhein sind es ca. 160 km, bei einer Breite von bis zu 50 km. Genug Fläche für unzählige Straßen hinauf zu idyllischen Berggipfeln und durch kleine und große Seitentäler. Bei einer Fahrt durch den Schwarzwald geht es im stetigen Wechsel durch offene Hochflächen und dichte Wälder und vorbei an rauschenden Gebirgsbächen und kristallklaren Seen – die perfekte Region für eine erlebnisreiche Tour mit dem Wohnmobil.

Roadtrip durch den herbstlichen Schwarzwald

Im vergangenen Herbst war es soweit: Der Indian Summer erreichte seinen Höhepunkt und ich startete zu einem kleinen Roadtrip quer durch den Schwarzwald. Eine Woche lang ging es mit meinem Hund Sammy und dem Campervan zunächst in den Norden nach Bad Wildbad und dann in mehreren Etappen bis in den Südschwarzwald. Am Ende der Tour zeigte der Tacho eine Fahrstrecke von ca. 700 Kilometer an. Dazu kommen viele Kilometer zu Fuß auf der Suche nach den besten Fotospots. Ich kann nur sagen, jeder zurückgelegte Kilometer hat sich gelohnt! Doch lest am besten selbst…. 

Von der Rheinebene ging es zunächst in den mittleren Schwarzwald, dann etappenweise in den Norden bis Bad Wildbad und anschließend in den Südschwarzwald bis nach Ibach. Insgesamt kam eine Fahrtstrecke von etwas mehr als 700 Kilometern zusammen.

Gelungener Auftakt am Hünersedel

Mein Roadtrip beginnt am Hünersedel bei Freiamt im mittleren Schwarzwald. Da ich erst am späten Nachmittag zur Tour aufbrechen kann, habe ich mit dem nur 40 km entfernten Hünersedel ein schnell erreichbares Ziel für den ersten Abend gewählt. 

Nach einer knappen Stunde Fahrzeit ist das erste Tagesziel bereits erreicht. Draußen wird es schon langsam dunkel, es ist windig und mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ungemütlich kalt. Ich habe nicht mit besserem Wetter gerechnet, denn die Vorhersage für meine Schwarzwaldtour ist alles andere als rosig. Für die gesamte Woche sind Wolken, Sturmböen und Regen angekündigt. Für die nächsten Stunden zeigt das Regenradar allerdings eine große Wolkenlücke pünktlich zum Sonnenuntergang. Vielleicht doch eine Chance auf gutes Fotolicht?

Mein Challenger V114 Kastenwagen auf Fiat Ducato Basis mit 6 Metern Länge ist für mich das perfekte Basecamp für meine Fototouren. Mit dem Van entdecke ich ständig neue Fotospots und verbringe fantastische Nächte unterm Sternenhimmel.


Der Wettervorhersage soll recht behalten! Kaum am Wanderparkplatz angekommen, geht die Post ab. Die Sonne blitzt durch die letzten Wolkenfetzen hindurch, alles leuchtet in den schönsten Farben und Nebelschwaden wabern über die Landschaft. So schnell ich kann parke ich meinen Campervan, packe die Fotoausrüstung zusammen und mache mich auf den Weg. Am Gipfel angekommen hechle ich das letzte Stück auf den hölzernen Aussichtsturm hinauf. Oben werde ich mit einem Ausblick belohnt, der alle Mühen vergessen macht. Das Licht ist traumhaft! Ein Foto nach dem anderen wandert auf die Speicherkarte meiner Kamera. Das ganze Spektakel dauerte gerade mal 20 Minuten, dann geht endgültig die Sonne unter und der Zauber ist vorbei. Glücklich und zufrieden stehe ich auf dem Turm und bewundere den letzten Farben-Glow am Abendhimmel. Solche Momente sind die beste Motivation für mich als Landschaftsfotografen!

Zum Auftakt der Tour gab es einen traumhaften Sonnenuntergang am Hünersedel.

Der Auftakt zu meinem Roadtrip durch den Schwarzwald ist geglückt. Mit tollen Fotos im Gepäck mache ich mich auf den Rückweg zum Campervan. Im Van angekommen schalte ich die Heizung ein und sichte die aufgenommenen Fotos. Während es im Van wohlig warm wird, bereite ich noch das Abendessen zu und gehe danach zeitig schlafen.

Am nächsten Morgen klingelt noch vor Sonnenaufgang der Wecker und ich werfe einen prüfenden Blick nach draußen. Über Nacht hat es immer wieder geregnet und auch jetzt bedecken graue Wolken den Himmel. Doch am Horizont ist eine schmale Wolkenlücke zu erkennen und die steht genau in Richtung der aufgehenden Sonne. Im Nu bin ich raus aus den Federn und schicke meine fliegende Kamera in die Lüfte. Das lohnt sich! Die Sonne schafft es zwar nicht so recht durch die Wolken, aber sie strahlt in die Lücke hinein und bringt so Farbe ins Bild. Die Kombination aus düsteren Wolken und buntem Herbstwald ergibt ein weiteres traumhaft schönes Panoramafoto.

Für dieses herbstliche Schwarzwaldpanorama musste meine Fotodrohne ran.


Herbstfarben an den Elzfällen

Nach dieser Fotosession zum Auftakt des Tages trinke ich erstmal gemütlich einen Kaffee und mache mich dann auf den Weg ins Elztal. Auf dem Geisberg bei Schweighausen im Schuttertal kommt die Sonne raus und ich lege einen Zwischenstopp ein. Aus dem kurzen Zwischenstopp wird letztlich eine Wanderung zur Schutterquelle. Auf dem Weg dorthin entdecke ich immer wieder interessante Fotomotive. Am Nachmittag fahre ich weiter in Richtung Elztal und zum Rohrhardsberg, wo ein Besuch der Elzfälle auf dem Programm steht. Für mich ist es immer etwas Besonderes, die junge Elz an ihrem Ursprungsort zu besuchen. Denn viele Kilometer später fließt sie direkt an meinem Wohnort vorbei, um schließlich in den Rhein zu münden. Ich sollte unbedingt mal versuchen, mir selbst eine Flaschenpost zu schicken! 😉

Von den Elzfällen wandere ich talwärts am Flusslauf entlang. Das idyllische Gewässer mit den zahlreichen sprudelnden Wasserkaskaden und die bunten Herbstfarben bieten derart viele Motive, dass ich mehrere Stunden mit Fotografieren verbringe. Anschließend geht es durch die wolkenverhangenen Wälder zurück zum Campervan, wo ich den Tag gemütlich ausklingen lasse.

Ein mobiles Zuhause auf vier Rädern ist bei der Landschaftsfotografie Gold wert. Der Vorteil liegt auf der Hand: Bei gutem Fotolicht bin ich direkt vor Ort und kann spontan reagieren. So lassen sich die besten Tageszeiten für die Landschaftsfotografie, früh morgens und die Abendstunden, optimal nutzen. Dazwischen habe ich einen Rückzugsort zum Arbeiten, z.b. Bilder bearbeiten, Texte schreiben und Social Media Beiträge vorbereiten. Dabei frisst das Fotoequipment natürlich ordentlich Strom, denn schließlich wollen Kameras, Drohne, Tablet und Smartphone regelmäßig geladen werden. Dazu kommt der übliche Stromverbrauch für Wohnraumbeleuchtung, Wasserpumpe und Dieselheizung. Mit dem serienmäßigen Strom-Setup meines Challenger Vans komme ich bislang gut klar. Die verbaute 95 Ah AGM Batterie reicht bei mir selbst im Winter für 1-2 Tage autarkes Stehen. Die Webasto Dieselheizung zieht nur am Anfang beim Aufheizen ordentlich Strom, ist dann aber recht genügsam. Bei gutem Wetter lädt zudem das 120 W Solarpanel die Batterie konstant wieder auf und auf Wohnmobil-Stellplätzen wird über Nacht mittels Landstrom nachgeladen. Das hat bisher immer gereicht und deshalb bleibt die AGM-Batterie erstmal drin. Sobald deren Leistung jedoch nachlässt, werde ich über eine Aufrüstung mit Lithium nachdenken. 

Nordische Hochmoorlandschaft bei Bad Wildbad

In den meisten Fällen bin ich sowieso ständig auf Achse, so dass die Batterie während der Fahrt geladen wird. So auch bei dieser Herbsttour, bei der ich das Kaltenbronner Hochmoor in der Nähe von Bad Wildbad als nächstes Tagesziel anvisiere. Auf der Strecke durchquere ich große Waldgebiete, deren herbstliche Farben perfekt geeignet sind für ein paar Luftaufnahmen. Das Wetter ist leider noch immer grau und regnerisch und meine Fotodrohne muss spürbar gegen den Wind ankämpfen. Trotzdem entstehen einige schöne Fotos von den herbstlichen Wäldern. Der Schwarzwald im Herbst ist einfach traumhaft!

Kurze Zeit später erreiche ich das Hochmoor bei Kaltenbronn, schnüre die Wanderschuhe, packe den Fotorucksack und marschiere los Richtung Hohlohsee. Auf dem Weg zum See laufe ich durch urige Wälder mit alten, knorrigen Bäumen. Der Waldboden ist mit Moos bedeckt und überall wachsen Sträucher und Farne, die in bunten Herbstfarben leuchten. Was für eine Augenweide! Der Weg durch die nordisch anmutende Hochmoorlandschaft verläuft stellenweise über Holzstege, an denen immer wieder Sitzbänke zum Verweilen einladen. Eine schöne Wanderroute, die ich allen Naturliebhabern wärmstens empfehlen kann.

Zum Hohlohturm und ins Wildseemoor

Nach dem ich den Hohlohsee und dessen Moor erkundet habe, geht es weiter zum Hohlohturm. Vom See bis zum Aussichtsturm sind es nur wenige Minuten zu Fuß. Vom Turm habe ich eine tolle Aussicht auf die Wälder und Berge des nördlichen Schwarzwaldes. Vom Hohlohturm laufe ich weiter zu einem Aussichtspunkt, der direkt an der Landstraße Richtung Gernsbach liegt. Der Aussichtspunkt bietet einen fantastischen Ausblick auf die malerischen Schwarzwaldtäler und bis weit in die Rheinebene. Im großen Bogen geht es zurück zum Wohnmobil. Dort hole ich die Kaffeekanne hervor, zünde den Gasherd an und leite den gemütlichen Teil des Tages ein. 

Bei meinen Fototouren mit dem Wohnmobil kommen zur eigentlichen Fahrtstrecke noch viele Kilometer zu Fuß dazu. Mit meinem Kastenwagen mit 5,99 m Länge sind die meisten Wanderparkplätze gut nutzbar als Ausgangspunkt für Wanderungen.


Am nächsten Tag ist erneut durchwachsenes Wetter vorhergesagt. Heute steht eine Wanderung zum Wildsee, dem zweiten See im Hochmoor, auf dem Programm. Vom Parkplatz bis zum Wildsee sind es ca. 4 Kilometer einfache Strecke. Es gibt mehrere Rundwege und einen Erlebnispfad für Kinder. Wetterfest angezogen, marschieren mein Hund und ich los, vorbei am Infozentrum und dem Wildgehege. Über einen langen Holzsteg gelangen wir schließlich in das eigentliche Moor, wo ich viele weitere Fotos aufnehme. 

Einige Stunden später und gerade noch rechtzeitig bevor kräftige Regenschauer einsetzen, sind wir zurück am Wohnmobil. Das Kaltenbronner Hochmoor ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Ich bin sehr zufrieden mit der Fotoausbeute und werde das Hochmoor bestimmt wieder besuchen. 

Trotz Herbstwetter mit reichlich Wolken und Niederschlag gab es immer wieder schöne Fotomotive zu entdecken.

Herbstliches Murgtal und Schwarzenbachtalsperre

Die nächste Etappe führt mich zunächst nach Forbach ins Murgtal. Von Forbach wandere ich am Flusslauf der Murg entlang in Richtung Raumünzach. Die Strecke bietet immer wieder wunderschöne Blicke auf die herbstliche Murg. Der idyllische Flusslauf mit seinen riesigen Felsblöcken und dem bunten Herbstlaub liefert unzählige Fotomotive. 

Vom Murgtal fahre ich weiter Richtung Schwarzenbachtalsperre und mache einen Zwischenstopp in der Gemeinde Herrenwies. Ich parke meinen Van auf einem Wanderparkplatz und mache mich zu Fuß auf den Weg zum Herrenwieser See, einem kleinen Karsee unterhalb der Badener Höhe. Nach dem ich den See erreicht und einmal umrundet habe, geht es zurück zum Parkplatz. Ich fahre weiter bis zur Schwarzenbachtalsperre, wo ich die Nacht verbringe.

Der Herrenwieser ist einer von vielen Karseen im Nordschwarzwald.


Am nächsten Morgen traue ich meinen Augen kaum als ich aus dem Fenster blicke. Draußen beginnt es gerade erst zu dämmern und der ganze Himmel ist bereits in einem zarten Lila eingefärbt. Ich bin sofort hellwach! So schnell ich kann mache ich meine Fotodrohne startbereit und gehe nach draußen. Ich schicke meine Drohne in den Himmel und mache Aufnahmen von dem morgendlichen Farbspektakel. Der Himmel glüht in einer fast schon unwirklichen Farbpalette, deren Spektrum von Rosa, über Lila bis Violett reicht. Und nicht nur der Himmel leuchtet in diesen unglaublichen Farben, auch die Landschaft und das Wasser der Talsperre sehen aus, als hätte jemand den Photoshop-Regler für die Farbsättigung überdreht. Was für ein unglaublicher Anblick!

“So sollte jeder Tag beginnen”, geht es mir durch den Kopf während ich das Frühstück richte. Danach fahre ich weiter zur Schwarzwaldhochstraße.

Farbspektakel am frühen Morgen an der Schwarzenbachtalsperre.


Hornisgrinde, Mummelsee und Zuflucht

Mein heutiger Plan sieht eine kleine Gipfelrunde auf der offenen Hochfläche der Hornisgrinde vor. Der Berg ist die höchste Erhebung im Nordschwarzwald und bietet spektakuläre Ausblicke über die Oberrheinebene bis zu den französischen Vogesen. Leider ist die Sicht heute nicht so gut und der Wind eisig kalt. Erst am späten Nachmittag bessert sich das Wetter und sogar die Sonne kommt noch raus. Da ich sowieso keine weiteren Pläne mehr heute habe, bleibe ich einfach am Gipfel und warte auf den Sonnenuntergang. Eine gute Entscheidung, denn die Sonne setzt sich immer mehr durch und es entwickelt sich eine wunderschöne Abendstimmung.


Nach Sonnenuntergang geht es wieder zurück zum Parkplatz beim Mummelsee. Für die Nacht habe ich mir einen Stellplatz weiter südlich im Schwarzwald ausgesucht. Entlang der Schwarzwaldhochstraße ist das Übernachten mit dem Campingmobil an den meisten Stellen verboten. Verständlich, denn die empfindlichen Naturräume im Nationalparkgebiet gilt es zu schützen. Wohnmobile sind auf den Parkplätzen im Nationalparkgebiet von 20:00 Uhr bis 08:00 Uhr tabu. Tagsüber ist das Parken jedoch erlaubt. Zudem gibt es direkt an der Schwarzwaldhochstraße bzw. in den umliegenden Gemeinden verschiedene Camping- und Stellplätze. Empfehlen kann ich beispielsweise den Wohnmobil-Stellplatz in Bad-Peterstal-Griesbach direkt an den Kurthermen.

Auf dem Weg zum nächsten Stellplatz mache ich noch einen kurzen Abstecher zum Aussichtspunkt Zuflucht bei Oppenau. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Rheinebene. Ich nutze die klare Sicht und mache einige Fotos vom Lichtermeer der Rheinebene. Anschließend fahre ich weiter zu einem Stellplatz in der Nähe von Furtwangen, wo ich eine ruhige Nacht verbringe.


In den Südschwarzwald nach Todtnau

Der nächste Morgen beginnt zur Abwechslung mal mit Sonnenschein! Das Regenwetter der Tage zuvor hatte zwar auch seinen Reiz, aber morgens von den ersten wärmenden Sonnenstrahlen geweckt zu werden, ist immer wieder schön. Nach einem ausgedehnten Hundespaziergang und dem anschließenden Frühstück setze ich die Fahrt fort. Mein heutiges Tagesziel sind die Todtnauer Wasserfälle. Über den Hochschwarzwald, vorbei an Titisee und Feldberg, ist schon bald das obere Wiesental und die Gemeinde Todtnau erreicht. Nur wenige Minuten später stehe ich vor den rauschenden Wasserkaskaden, welche aufgrund der Niederschläge der letzten Tage gut mit Wasser gefüllt sind. An den Wasserfälle gibt es viele Fotomotive zu entdecken. Vom Weitwinkel bis zum Tele kommt jedes Objektiv zum Einsatz und so verbringe ich fast den ganzen Nachmittag an den Wasserfällen. Erst bei Einbruch der Dunkelheit ziehe ich mich in den Campervan zurück und gehe erstmal heiß duschen. Anschließend bereite ich das Abendessen zu und lasse einen weiteren erlebnisreichen Tag in Ruhe ausklingen. Die Wettervorhersage für den nächsten Morgen ist vielversprechend und passend dazu habe ich auch schon ein Wunschmotiv im Kopf. 

Alpengipfel im Morgenlicht

Schon früh am nächsten Morgen werde ich vom Wecker meines Handys unsanft aus dem Schlaf geholt. Die Umsetzung meines Planes vom Vorabend kann beginnen: Von Todtnauberg führen verschiedene Wanderwege zum Feldberg. Neben der wunderschönen Landschaft begeistern diese Wege mit einem tollen Fernblick, der an manchen Tagen bis zu den Alpen reicht. Der Wettervorhersage zufolge habe ich große Hoffnung, dass heute so ein Tag ist. Also rein in die Klamotten, Fotoausrüstung schnappen, den Hund anleinen und los geht es über gefrorene Wasserpfützen in Richtung Feldberg. Mit der einsetzenden Morgendämmerung zeichnet sich die Kontur der Alpenkette am Horizont ab. Einige Minuten später werden die ersten Alpengipfel von der Morgensonne angestrahlt. Im Hintergrund glüht der Himmel im Morgenrot und davor reihen sich die Schwarzwaldberge in mehreren Ebenen auf.

Blick von Todtnauberg auf die Alpenkette in der Morgendämmerung.

Juhuuu, mein Plan geht auf und ich habe mein Wunschmotiv im Kasten! Zufrieden schlendere ich zum Wohnmobil zurück. Die Dieselheizung brummelt leise vor sich hin und ich genieße die wohlige Wärme im Innenraum. Jetzt freue ich mich erstmal auf eine heiße Tasse Kaffee.

Im Wohnmobil freue ich mich über die wohlige Wärme.


Zwischenstopp am Schönsten des Schwarzwaldes

Der Tag ist noch jung und so mache ich mich auf den Weg zum Belchen. Bei vielen gilt der Belchen als der schönste Berg im Schwarzwald. Von Todtnau sind es gerade mal ca. 20 Minuten Fahrzeit bis zum Belchen. Dort angekommen geht es von der Talstation der Belchenbahn zu Fuß auf den Gipfel. Am Gipfelkreuz bewundere ich den fantastischen Rundumblick und nehme verschiedene Fotos im schönsten Herbstlicht auf. Für den Rückweg wähle ich die Route über die Westflanke des Belchen, vorbei am Rapsfelsen, wo ich sogar noch eine Gruppe mit Gämsen beobachten kann.

Grandiose Aussicht vom Belchen, dem vielleicht schönsten Berg des Schwarzwaldes.

Durch den Gletscherkessel zum Alpenpanorama

Am frühen Nachmittag kehre ich zum Campervan zurück und weil mich die Alpen im Morgenlicht wirklich beeindruckt haben, beschließe ich kurzerhand, es am Abend gleich nochmal zu versuchen. Dieses Mal will ich noch ein bisschen näher ran und fahre deshalb weiter in den Südschwarzwald hinein. Von Todtnau geht es über den Gletscherkessel Präg nach Todtmoos und weiter nach Ibach. Schon die Fahrt dorthin ist ein Highlight. Die Landschaft rund um Präg, Todtmoos und Bernau ist wunderschön und zeigt nochmal ein ganz anderes Gesicht als im mittleren und nördlichen Schwarzwald. 

Die Landschaft rund um Präg, Todtmoos und Bernau war ein Highlight der Tour.

Auf den teils steilen und schmalen Straßenabschnitten sehe ich meine Entscheidung für einen Kastenwagen bestätigt. Mein Challenger mit dem 140 PS starken 2,2 Liter Multijet-Motor meistert jede Steigung souverän. Vor allem aber begeistert mich das einfache Handling: Der Fiat Ducato fährt sich fast wie ein ganz normaler PKW und kommt mit seinen 5,99 m Länge auf den meisten Parkplätzen gut unter. Zudem ist er wendig und kaum breiter als ein normales Auto. Auf den schmalen, kurvigen Sträßchen im Schwarzwald ist das ein Riesenvorteil. Das Raumangebot im Challenger V114 ist für mich und meinen vierbeinigen Begleiter mehr als ausreichend. Und selbst bei gemeinsamen Urlaubsfahrten zusammen mit meiner Frau und unseren beiden kleinen Hunden, kommen wir platzmäßig bestens zurecht.

Am späten Nachmittag komme ich in Ibach an und werde positiv überrascht. Nur wenige Meter oberhalb des Parkplatzes treffe ich auf hübsch angelegte Sitz- und Liegebänke und verschiedene Informationstafeln. Diesen Ort hatte ich bei meiner Recherche auf Google Maps komplett übersehen. Am sogenannten “Ibacher Friedenskreuz” gibt es laut Infotafeln das größte Alpen-Landschaftspanorama im gesamten Schwarzwald zu bestaunen. Bähmm!! Da habe ich durch Zufall einen Volltreffer gelandet! Tatsächlich ist der Panoramablick auf die Alpen gigantisch. Der Blick reicht über die offene Schwarzwaldlandschaft bis zu den Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Sogar das Wetter spielt mit und ich habe eine tolle Fernsicht. Kurz bevor die Sonne am Horizont untertaucht, verfärbt sich der Himmel in den schönsten Farben. Die Alpengipfel leuchten in den letzten Sonnenstrahlen. Wow, genau so habe ich mir das erhofft! Durchgefroren aber überglücklich komme ich wenig später zurück ins Wohnmobil. Die beiden heutigen Fotosessions waren ein totaler Erfolg! Ich richte Abendessen und mache es mir in der Dinette gemütlich. Zur Feier des Tages gönne ich mir ein Gläschen Rotwein.

Dieses herrliche Alpenpanorama konnte ich bei Ibach im Südschwarzwald bewundern.

Heimreise über den Schluchsee

Am nächsten Morgen stehe ich früh auf. Es ist der letzte Tag meiner kleinen Schwarzwald-Tour. Über Sankt Blasien und Menzenschwand fahre ich zum Schluchsee. Am See angekommen geht gerade die Sonne auf, weshalb ich ein letztes Mal meine Fotodrohne starte und einige Panoramafotos vom Schluchsee aufnehme. Anschließend fahre ich über das Höllental und Freiburg zurück in die Rheinebene und direkt nach Hause. Ein wunderschöner und erlebnisreicher Kurzurlaub geht zu Ende.

Auf der Heimreise ging am Schluchsee gerade die Sonne auf.

Mein Fazit

Ganz klar: Diese Schwarzwaldtour wäre in ähnlicher Form auch in 1-2 Tagen machbar gewesen. Die Kombination aus kurzen Tagesetappen, unzähligen Zwischenstopps und schönen Wanderungen, hat aber den eigentlichen Erlebniswert dieser Reise ausgemacht. Es war wunderbar entschleunigend, sich einfach nur treiben zu lassen und viel Zeit in der Natur zu verbringen.

Obwohl ich zu keinem Zeitpunkt weiter als zwei Autostunden von zuhause entfernt war, fühlte es sich trotzdem an wie ein echter Roadtrip. Die vielen Eindrücke haben mir wieder einmal gezeigt, dass es für einen erlebnisreichen Urlaub keine Reise in ferne Länder braucht. Auch in der Heimat gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Der Schwarzwald bietet eine unglaubliche Fülle an beeindruckenden Landschaften und ist daher immer einen Besuch wert. Es war deshalb bestimmt nicht mein letzter “Roadtrip vor der Haustüre”. Ich freue mich schon jetzt auf viele weitere Fototouren mit meinem Van! 😊

Weitere Impressionen