Aussichtsreiche Berggipfel, rauschende GebirgsbĂ€che, glitzernde Seen und eine der schönsten FerienstraĂen Deutschlands. Der Schwarzwald ist ein Paradies fĂŒr Naturliebhaber und Wanderer, aber auch eine hervorragende Region fĂŒr abwechslungsreiche Touren mit dem Wohnmobil. In diesem Beitrag berichte ich von meiner Fototour mit dem Campervan durch das herbstliche Mittelgebirge.
Ich bin leidenschaftlicher Landschaftsfotograf und wohne in der Oberrheinebene am FuĂe des Schwarzwaldes. Gemeinsam mit meinem Hund Sammy und dem Campervan bin ich stĂ€ndig auf Entdeckungstour. Dabei ist der Schwarzwald mein bevorzugtes Revier fĂŒr die Suche nach interessanten Fotomotiven.
Deutschlands gröĂtes und höchstes Mittelgebirge erstreckt sich auf einer FlĂ€che von 6.000 kmÂČ und erreicht am Feldberggipfel auf 1.493 Metern seinen höchsten Punkt. Vom nördlichen Schwarzwald bei Karlsruhe bis zur sĂŒdlichen Grenze am Hochrhein sind es ca. 160 km, bei einer Breite von bis zu 50 km. Genug FlĂ€che fĂŒr unzĂ€hlige StraĂen hinauf zu idyllischen Berggipfeln und durch kleine und groĂe SeitentĂ€ler. Bei einer Fahrt durch den Schwarzwald geht es im stetigen Wechsel durch offene HochflĂ€chen und dichte WĂ€lder und vorbei an rauschenden GebirgsbĂ€chen und kristallklaren Seen â die perfekte Region fĂŒr eine erlebnisreiche Tour mit dem Wohnmobil.
Roadtrip durch den herbstlichen Schwarzwald
Im vergangenen Herbst war es soweit: Der Indian Summer erreichte seinen Höhepunkt und ich startete zu einem kleinen Roadtrip quer durch den Schwarzwald. Eine Woche lang ging es mit meinem Hund Sammy und dem Campervan zunĂ€chst in den Norden nach Bad Wildbad und dann in mehreren Etappen bis in den SĂŒdschwarzwald. Am Ende der Tour zeigte der Tacho eine Fahrstrecke von ca. 700 Kilometer an. Dazu kommen viele Kilometer zu FuĂ auf der Suche nach den besten Fotospots. Ich kann nur sagen, jeder zurĂŒckgelegte Kilometer hat sich gelohnt! Doch lest am besten selbstâŠ.

Gelungener Auftakt am HĂŒnersedel
Mein Roadtrip beginnt am HĂŒnersedel bei Freiamt im mittleren Schwarzwald. Da ich erst am spĂ€ten Nachmittag zur Tour aufbrechen kann, habe ich mit dem nur 40 km entfernten HĂŒnersedel ein schnell erreichbares Ziel fĂŒr den ersten Abend gewĂ€hlt.
Nach einer knappen Stunde Fahrzeit ist das erste Tagesziel bereits erreicht. DrauĂen wird es schon langsam dunkel, es ist windig und mit Temperaturen knapp ĂŒber dem Gefrierpunkt ungemĂŒtlich kalt. Ich habe nicht mit besserem Wetter gerechnet, denn die Vorhersage fĂŒr meine Schwarzwaldtour ist alles andere als rosig. FĂŒr die gesamte Woche sind Wolken, Sturmböen und Regen angekĂŒndigt. FĂŒr die nĂ€chsten Stunden zeigt das Regenradar allerdings eine groĂe WolkenlĂŒcke pĂŒnktlich zum Sonnenuntergang. Vielleicht doch eine Chance auf gutes Fotolicht?

Der Wettervorhersage soll recht behalten! Kaum am Wanderparkplatz angekommen, geht die Post ab. Die Sonne blitzt durch die letzten Wolkenfetzen hindurch, alles leuchtet in den schönsten Farben und Nebelschwaden wabern ĂŒber die Landschaft. So schnell ich kann parke ich meinen Campervan, packe die FotoausrĂŒstung zusammen und mache mich auf den Weg. Am Gipfel angekommen hechle ich das letzte StĂŒck auf den hölzernen Aussichtsturm hinauf. Oben werde ich mit einem Ausblick belohnt, der alle MĂŒhen vergessen macht. Das Licht ist traumhaft! Ein Foto nach dem anderen wandert auf die Speicherkarte meiner Kamera. Das ganze Spektakel dauerte gerade mal 20 Minuten, dann geht endgĂŒltig die Sonne unter und der Zauber ist vorbei. GlĂŒcklich und zufrieden stehe ich auf dem Turm und bewundere den letzten Farben-Glow am Abendhimmel. Solche Momente sind die beste Motivation fĂŒr mich als Landschaftsfotografen!

Der Auftakt zu meinem Roadtrip durch den Schwarzwald ist geglĂŒckt. Mit tollen Fotos im GepĂ€ck mache ich mich auf den RĂŒckweg zum Campervan. Im Van angekommen schalte ich die Heizung ein und sichte die aufgenommenen Fotos. WĂ€hrend es im Van wohlig warm wird, bereite ich noch das Abendessen zu und gehe danach zeitig schlafen.
Am nĂ€chsten Morgen klingelt noch vor Sonnenaufgang der Wecker und ich werfe einen prĂŒfenden Blick nach drauĂen. Ăber Nacht hat es immer wieder geregnet und auch jetzt bedecken graue Wolken den Himmel. Doch am Horizont ist eine schmale WolkenlĂŒcke zu erkennen und die steht genau in Richtung der aufgehenden Sonne. Im Nu bin ich raus aus den Federn und schicke meine fliegende Kamera in die LĂŒfte. Das lohnt sich! Die Sonne schafft es zwar nicht so recht durch die Wolken, aber sie strahlt in die LĂŒcke hinein und bringt so Farbe ins Bild. Die Kombination aus dĂŒsteren Wolken und buntem Herbstwald ergibt ein weiteres traumhaft schönes Panoramafoto.

Herbstfarben an den ElzfÀllen
Nach dieser Fotosession zum Auftakt des Tages trinke ich erstmal gemĂŒtlich einen Kaffee und mache mich dann auf den Weg ins Elztal. Auf dem Geisberg bei Schweighausen im Schuttertal kommt die Sonne raus und ich lege einen Zwischenstopp ein. Aus dem kurzen Zwischenstopp wird letztlich eine Wanderung zur Schutterquelle. Auf dem Weg dorthin entdecke ich immer wieder interessante Fotomotive. Am Nachmittag fahre ich weiter in Richtung Elztal und zum Rohrhardsberg, wo ein Besuch der ElzfĂ€lle auf dem Programm steht. FĂŒr mich ist es immer etwas Besonderes, die junge Elz an ihrem Ursprungsort zu besuchen. Denn viele Kilometer spĂ€ter flieĂt sie direkt an meinem Wohnort vorbei, um schlieĂlich in den Rhein zu mĂŒnden. Ich sollte unbedingt mal versuchen, mir selbst eine Flaschenpost zu schicken! đ
Zwischenstopp am Geisberg im Schuttertal Herbstlich bunte WĂ€lder entlang der Elz Herbstimpressionen finden sich ĂŒberall
Von den ElzfĂ€llen wandere ich talwĂ€rts am Flusslauf entlang. Das idyllische GewĂ€sser mit den zahlreichen sprudelnden Wasserkaskaden und die bunten Herbstfarben bieten derart viele Motive, dass ich mehrere Stunden mit Fotografieren verbringe. AnschlieĂend geht es durch die wolkenverhangenen WĂ€lder zurĂŒck zum Campervan, wo ich den Tag gemĂŒtlich ausklingen lasse.
Tiefe WÀlder am Rohrhardsberg Regen als stÀndiger Begleiter meiner Tour Kurzweilige Wanderpfade entlang der ElzfÀlle
Ein mobiles Zuhause auf vier RĂ€dern ist bei der Landschaftsfotografie Gold wert. Der Vorteil liegt auf der Hand: Bei gutem Fotolicht bin ich direkt vor Ort und kann spontan reagieren. So lassen sich die besten Tageszeiten fĂŒr die Landschaftsfotografie, frĂŒh morgens und die Abendstunden, optimal nutzen. Dazwischen habe ich einen RĂŒckzugsort zum Arbeiten, z.b. Bilder bearbeiten, Texte schreiben und Social Media BeitrĂ€ge vorbereiten. Dabei frisst das Fotoequipment natĂŒrlich ordentlich Strom, denn schlieĂlich wollen Kameras, Drohne, Tablet und Smartphone regelmĂ€Ăig geladen werden. Dazu kommt der ĂŒbliche Stromverbrauch fĂŒr Wohnraumbeleuchtung, Wasserpumpe und Dieselheizung. Mit dem serienmĂ€Ăigen Strom-Setup meines Challenger Vans komme ich bislang gut klar. Die verbaute 95 Ah AGM Batterie reicht bei mir selbst im Winter fĂŒr 1-2 Tage autarkes Stehen. Die Webasto Dieselheizung zieht nur am Anfang beim Aufheizen ordentlich Strom, ist dann aber recht genĂŒgsam. Bei gutem Wetter lĂ€dt zudem das 120 W Solarpanel die Batterie konstant wieder auf und auf Wohnmobil-StellplĂ€tzen wird ĂŒber Nacht mittels Landstrom nachgeladen. Das hat bisher immer gereicht und deshalb bleibt die AGM-Batterie erstmal drin. Sobald deren Leistung jedoch nachlĂ€sst, werde ich ĂŒber eine AufrĂŒstung mit Lithium nachdenken.

Nordische Hochmoorlandschaft bei Bad Wildbad
In den meisten FĂ€llen bin ich sowieso stĂ€ndig auf Achse, so dass die Batterie wĂ€hrend der Fahrt geladen wird. So auch bei dieser Herbsttour, bei der ich das Kaltenbronner Hochmoor in der NĂ€he von Bad Wildbad als nĂ€chstes Tagesziel anvisiere. Auf der Strecke durchquere ich groĂe Waldgebiete, deren herbstliche Farben perfekt geeignet sind fĂŒr ein paar Luftaufnahmen. Das Wetter ist leider noch immer grau und regnerisch und meine Fotodrohne muss spĂŒrbar gegen den Wind ankĂ€mpfen. Trotzdem entstehen einige schöne Fotos von den herbstlichen WĂ€ldern. Der Schwarzwald im Herbst ist einfach traumhaft!
Nordisch anmutende Hochmoorlandschaft auf dem Kaltenbronn bei Bad Wildbad
Kurze Zeit spĂ€ter erreiche ich das Hochmoor bei Kaltenbronn, schnĂŒre die Wanderschuhe, packe den Fotorucksack und marschiere los Richtung Hohlohsee. Auf dem Weg zum See laufe ich durch urige WĂ€lder mit alten, knorrigen BĂ€umen. Der Waldboden ist mit Moos bedeckt und ĂŒberall wachsen StrĂ€ucher und Farne, die in bunten Herbstfarben leuchten. Was fĂŒr eine Augenweide! Der Weg durch die nordisch anmutende Hochmoorlandschaft verlĂ€uft stellenweise ĂŒber Holzstege, an denen immer wieder SitzbĂ€nke zum Verweilen einladen. Eine schöne Wanderroute, die ich allen Naturliebhabern wĂ€rmstens empfehlen kann.
Zum Hohlohturm und ins Wildseemoor
Nach dem ich den Hohlohsee und dessen Moor erkundet habe, geht es weiter zum Hohlohturm. Vom See bis zum Aussichtsturm sind es nur wenige Minuten zu FuĂ. Vom Turm habe ich eine tolle Aussicht auf die WĂ€lder und Berge des nördlichen Schwarzwaldes. Vom Hohlohturm laufe ich weiter zu einem Aussichtspunkt, der direkt an der LandstraĂe Richtung Gernsbach liegt. Der Aussichtspunkt bietet einen fantastischen Ausblick auf die malerischen SchwarzwaldtĂ€ler und bis weit in die Rheinebene. Im groĂen Bogen geht es zurĂŒck zum Wohnmobil. Dort hole ich die Kaffeekanne hervor, zĂŒnde den Gasherd an und leite den gemĂŒtlichen Teil des Tages ein.

Am nĂ€chsten Tag ist erneut durchwachsenes Wetter vorhergesagt. Heute steht eine Wanderung zum Wildsee, dem zweiten See im Hochmoor, auf dem Programm. Vom Parkplatz bis zum Wildsee sind es ca. 4 Kilometer einfache Strecke. Es gibt mehrere Rundwege und einen Erlebnispfad fĂŒr Kinder. Wetterfest angezogen, marschieren mein Hund und ich los, vorbei am Infozentrum und dem Wildgehege. Ăber einen langen Holzsteg gelangen wir schlieĂlich in das eigentliche Moor, wo ich viele weitere Fotos aufnehme.
Einige Stunden spĂ€ter und gerade noch rechtzeitig bevor krĂ€ftige Regenschauer einsetzen, sind wir zurĂŒck am Wohnmobil. Das Kaltenbronner Hochmoor ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Ich bin sehr zufrieden mit der Fotoausbeute und werde das Hochmoor bestimmt wieder besuchen.

Herbstliches Murgtal und Schwarzenbachtalsperre
Die nĂ€chste Etappe fĂŒhrt mich zunĂ€chst nach Forbach ins Murgtal. Von Forbach wandere ich am Flusslauf der Murg entlang in Richtung RaumĂŒnzach. Die Strecke bietet immer wieder wunderschöne Blicke auf die herbstliche Murg. Der idyllische Flusslauf mit seinen riesigen Felsblöcken und dem bunten Herbstlaub liefert unzĂ€hlige Fotomotive.
Vom Murgtal fahre ich weiter Richtung Schwarzenbachtalsperre und mache einen Zwischenstopp in der Gemeinde Herrenwies. Ich parke meinen Van auf einem Wanderparkplatz und mache mich zu FuĂ auf den Weg zum Herrenwieser See, einem kleinen Karsee unterhalb der Badener Höhe. Nach dem ich den See erreicht und einmal umrundet habe, geht es zurĂŒck zum Parkplatz. Ich fahre weiter bis zur Schwarzenbachtalsperre, wo ich die Nacht verbringe.

Am nĂ€chsten Morgen traue ich meinen Augen kaum als ich aus dem Fenster blicke. DrauĂen beginnt es gerade erst zu dĂ€mmern und der ganze Himmel ist bereits in einem zarten Lila eingefĂ€rbt. Ich bin sofort hellwach! So schnell ich kann mache ich meine Fotodrohne startbereit und gehe nach drauĂen. Ich schicke meine Drohne in den Himmel und mache Aufnahmen von dem morgendlichen Farbspektakel. Der Himmel glĂŒht in einer fast schon unwirklichen Farbpalette, deren Spektrum von Rosa, ĂŒber Lila bis Violett reicht. Und nicht nur der Himmel leuchtet in diesen unglaublichen Farben, auch die Landschaft und das Wasser der Talsperre sehen aus, als hĂ€tte jemand den Photoshop-Regler fĂŒr die FarbsĂ€ttigung ĂŒberdreht. Was fĂŒr ein unglaublicher Anblick!
âSo sollte jeder Tag beginnenâ, geht es mir durch den Kopf wĂ€hrend ich das FrĂŒhstĂŒck richte. Danach fahre ich weiter zur SchwarzwaldhochstraĂe.

Hornisgrinde, Mummelsee und Zuflucht
Mein heutiger Plan sieht eine kleine Gipfelrunde auf der offenen HochflĂ€che der Hornisgrinde vor. Der Berg ist die höchste Erhebung im Nordschwarzwald und bietet spektakulĂ€re Ausblicke ĂŒber die Oberrheinebene bis zu den französischen Vogesen. Leider ist die Sicht heute nicht so gut und der Wind eisig kalt. Erst am spĂ€ten Nachmittag bessert sich das Wetter und sogar die Sonne kommt noch raus. Da ich sowieso keine weiteren PlĂ€ne mehr heute habe, bleibe ich einfach am Gipfel und warte auf den Sonnenuntergang. Eine gute Entscheidung, denn die Sonne setzt sich immer mehr durch und es entwickelt sich eine wunderschöne Abendstimmung.
Auf der Hornisgrinde kam gegen Abend sogar noch die Sonne raus.
Nach Sonnenuntergang geht es wieder zurĂŒck zum Parkplatz beim Mummelsee. FĂŒr die Nacht habe ich mir einen Stellplatz weiter sĂŒdlich im Schwarzwald ausgesucht. Entlang der SchwarzwaldhochstraĂe ist das Ăbernachten mit dem Campingmobil an den meisten Stellen verboten. VerstĂ€ndlich, denn die empfindlichen NaturrĂ€ume im Nationalparkgebiet gilt es zu schĂŒtzen. Wohnmobile sind auf den ParkplĂ€tzen im Nationalparkgebiet von 20:00 Uhr bis 08:00 Uhr tabu. TagsĂŒber ist das Parken jedoch erlaubt. Zudem gibt es direkt an der SchwarzwaldhochstraĂe bzw. in den umliegenden Gemeinden verschiedene Camping- und StellplĂ€tze. Empfehlen kann ich beispielsweise den Wohnmobil-Stellplatz in Bad-Peterstal-Griesbach direkt an den Kurthermen.
Auf dem Weg zum nĂ€chsten Stellplatz mache ich noch einen kurzen Abstecher zum Aussichtspunkt Zuflucht bei Oppenau. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Rheinebene. Ich nutze die klare Sicht und mache einige Fotos vom Lichtermeer der Rheinebene. AnschlieĂend fahre ich weiter zu einem Stellplatz in der NĂ€he von Furtwangen, wo ich eine ruhige Nacht verbringe.
AbenddĂ€mmerung am Aussichtspunkt Zuflucht bei Oppenau.Ruhiger Stellplatz bei Furtwangen Das wechselhafte und spĂ€therbstlich kĂŒhle Wetter sorgt dafĂŒr, dass ich auf den meisten StellplĂ€tzen alleine unterwegs bin.
In den SĂŒdschwarzwald nach Todtnau
Der nĂ€chste Morgen beginnt zur Abwechslung mal mit Sonnenschein! Das Regenwetter der Tage zuvor hatte zwar auch seinen Reiz, aber morgens von den ersten wĂ€rmenden Sonnenstrahlen geweckt zu werden, ist immer wieder schön. Nach einem ausgedehnten Hundespaziergang und dem anschlieĂenden FrĂŒhstĂŒck setze ich die Fahrt fort. Mein heutiges Tagesziel sind die Todtnauer WasserfĂ€lle. Ăber den Hochschwarzwald, vorbei an Titisee und Feldberg, ist schon bald das obere Wiesental und die Gemeinde Todtnau erreicht. Nur wenige Minuten spĂ€ter stehe ich vor den rauschenden Wasserkaskaden, welche aufgrund der NiederschlĂ€ge der letzten Tage gut mit Wasser gefĂŒllt sind. An den WasserfĂ€lle gibt es viele Fotomotive zu entdecken. Vom Weitwinkel bis zum Tele kommt jedes Objektiv zum Einsatz und so verbringe ich fast den ganzen Nachmittag an den WasserfĂ€llen. Erst bei Einbruch der Dunkelheit ziehe ich mich in den Campervan zurĂŒck und gehe erstmal heiĂ duschen. AnschlieĂend bereite ich das Abendessen zu und lasse einen weiteren erlebnisreichen Tag in Ruhe ausklingen. Die Wettervorhersage fĂŒr den nĂ€chsten Morgen ist vielversprechend und passend dazu habe ich auch schon ein Wunschmotiv im Kopf.
Herbstliches Wiesental Todtnauer WasserfÀlle Blick von Todtnauberg
Alpengipfel im Morgenlicht
Schon frĂŒh am nĂ€chsten Morgen werde ich vom Wecker meines Handys unsanft aus dem Schlaf geholt. Die Umsetzung meines Planes vom Vorabend kann beginnen: Von Todtnauberg fĂŒhren verschiedene Wanderwege zum Feldberg. Neben der wunderschönen Landschaft begeistern diese Wege mit einem tollen Fernblick, der an manchen Tagen bis zu den Alpen reicht. Der Wettervorhersage zufolge habe ich groĂe Hoffnung, dass heute so ein Tag ist. Also rein in die Klamotten, FotoausrĂŒstung schnappen, den Hund anleinen und los geht es ĂŒber gefrorene WasserpfĂŒtzen in Richtung Feldberg. Mit der einsetzenden MorgendĂ€mmerung zeichnet sich die Kontur der Alpenkette am Horizont ab. Einige Minuten spĂ€ter werden die ersten Alpengipfel von der Morgensonne angestrahlt. Im Hintergrund glĂŒht der Himmel im Morgenrot und davor reihen sich die Schwarzwaldberge in mehreren Ebenen auf.

Juhuuu, mein Plan geht auf und ich habe mein Wunschmotiv im Kasten! Zufrieden schlendere ich zum Wohnmobil zurĂŒck. Die Dieselheizung brummelt leise vor sich hin und ich genieĂe die wohlige WĂ€rme im Innenraum. Jetzt freue ich mich erstmal auf eine heiĂe Tasse Kaffee.

Zwischenstopp am Schönsten des Schwarzwaldes
Der Tag ist noch jung und so mache ich mich auf den Weg zum Belchen. Bei vielen gilt der Belchen als der schönste Berg im Schwarzwald. Von Todtnau sind es gerade mal ca. 20 Minuten Fahrzeit bis zum Belchen. Dort angekommen geht es von der Talstation der Belchenbahn zu FuĂ auf den Gipfel. Am Gipfelkreuz bewundere ich den fantastischen Rundumblick und nehme verschiedene Fotos im schönsten Herbstlicht auf. FĂŒr den RĂŒckweg wĂ€hle ich die Route ĂŒber die Westflanke des Belchen, vorbei am Rapsfelsen, wo ich sogar noch eine Gruppe mit GĂ€msen beobachten kann.

Durch den Gletscherkessel zum Alpenpanorama
Am frĂŒhen Nachmittag kehre ich zum Campervan zurĂŒck und weil mich die Alpen im Morgenlicht wirklich beeindruckt haben, beschlieĂe ich kurzerhand, es am Abend gleich nochmal zu versuchen. Dieses Mal will ich noch ein bisschen nĂ€her ran und fahre deshalb weiter in den SĂŒdschwarzwald hinein. Von Todtnau geht es ĂŒber den Gletscherkessel PrĂ€g nach Todtmoos und weiter nach Ibach. Schon die Fahrt dorthin ist ein Highlight. Die Landschaft rund um PrĂ€g, Todtmoos und Bernau ist wunderschön und zeigt nochmal ein ganz anderes Gesicht als im mittleren und nördlichen Schwarzwald.

Auf den teils steilen und schmalen StraĂenabschnitten sehe ich meine Entscheidung fĂŒr einen Kastenwagen bestĂ€tigt. Mein Challenger mit dem 140 PS starken 2,2 Liter Multijet-Motor meistert jede Steigung souverĂ€n. Vor allem aber begeistert mich das einfache Handling: Der Fiat Ducato fĂ€hrt sich fast wie ein ganz normaler PKW und kommt mit seinen 5,99 m LĂ€nge auf den meisten ParkplĂ€tzen gut unter. Zudem ist er wendig und kaum breiter als ein normales Auto. Auf den schmalen, kurvigen StrĂ€Ăchen im Schwarzwald ist das ein Riesenvorteil. Das Raumangebot im Challenger V114 ist fĂŒr mich und meinen vierbeinigen Begleiter mehr als ausreichend. Und selbst bei gemeinsamen Urlaubsfahrten zusammen mit meiner Frau und unseren beiden kleinen Hunden, kommen wir platzmĂ€Ăig bestens zurecht.

Am spĂ€ten Nachmittag komme ich in Ibach an und werde positiv ĂŒberrascht. Nur wenige Meter oberhalb des Parkplatzes treffe ich auf hĂŒbsch angelegte Sitz- und LiegebĂ€nke und verschiedene Informationstafeln. Diesen Ort hatte ich bei meiner Recherche auf Google Maps komplett ĂŒbersehen. Am sogenannten âIbacher Friedenskreuzâ gibt es laut Infotafeln das gröĂte Alpen-Landschaftspanorama im gesamten Schwarzwald zu bestaunen. BĂ€hmm!! Da habe ich durch Zufall einen Volltreffer gelandet! TatsĂ€chlich ist der Panoramablick auf die Alpen gigantisch. Der Blick reicht ĂŒber die offene Schwarzwaldlandschaft bis zu den Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Sogar das Wetter spielt mit und ich habe eine tolle Fernsicht. Kurz bevor die Sonne am Horizont untertaucht, verfĂ€rbt sich der Himmel in den schönsten Farben. Die Alpengipfel leuchten in den letzten Sonnenstrahlen. Wow, genau so habe ich mir das erhofft! Durchgefroren aber ĂŒberglĂŒcklich komme ich wenig spĂ€ter zurĂŒck ins Wohnmobil. Die beiden heutigen Fotosessions waren ein totaler Erfolg! Ich richte Abendessen und mache es mir in der Dinette gemĂŒtlich. Zur Feier des Tages gönne ich mir ein GlĂ€schen Rotwein.

Heimreise ĂŒber den Schluchsee
Am nĂ€chsten Morgen stehe ich frĂŒh auf. Es ist der letzte Tag meiner kleinen Schwarzwald-Tour. Ăber Sankt Blasien und Menzenschwand fahre ich zum Schluchsee. Am See angekommen geht gerade die Sonne auf, weshalb ich ein letztes Mal meine Fotodrohne starte und einige Panoramafotos vom Schluchsee aufnehme. AnschlieĂend fahre ich ĂŒber das Höllental und Freiburg zurĂŒck in die Rheinebene und direkt nach Hause. Ein wunderschöner und erlebnisreicher Kurzurlaub geht zu Ende.
Mein Challenger V114 Van aus der Vogelperspektive Traumhaftes Morgenrot beim ersten Blick aus der Dinette

Mein Fazit
Ganz klar: Diese Schwarzwaldtour wÀre in Àhnlicher Form auch in 1-2 Tagen machbar gewesen. Die Kombination aus kurzen Tagesetappen, unzÀhligen Zwischenstopps und schönen Wanderungen, hat aber den eigentlichen Erlebniswert dieser Reise ausgemacht. Es war wunderbar entschleunigend, sich einfach nur treiben zu lassen und viel Zeit in der Natur zu verbringen.
Obwohl ich zu keinem Zeitpunkt weiter als zwei Autostunden von zuhause entfernt war, fĂŒhlte es sich trotzdem an wie ein echter Roadtrip. Die vielen EindrĂŒcke haben mir wieder einmal gezeigt, dass es fĂŒr einen erlebnisreichen Urlaub keine Reise in ferne LĂ€nder braucht. Auch in der Heimat gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Der Schwarzwald bietet eine unglaubliche FĂŒlle an beeindruckenden Landschaften und ist daher immer einen Besuch wert. Es war deshalb bestimmt nicht mein letzter âRoadtrip vor der HaustĂŒreâ. Ich freue mich schon jetzt auf viele weitere Fototouren mit meinem Van! đ
Weitere Impressionen
