SARDINIEN – Unterwegs an der Costa Smeralda

Sardinien, die zweitgrößte Insel im Mittelmeer wird häufig als die Karibik Europas bezeichnet. Ob dem wirklich so ist, wollten wir in den Osterferien selbst in Erfahrung bringen. Anfang April ging es für eine Woche an die Costa Corallina im Nordosten der Insel. Entgegen unserer sonstigen Reisegewohnheit, wollten wir es dieses Mal etwas ruhiger angehen lassen und buchten für den gesamten Zeitraum nur ein Hotel. Mit dem Mietwagen waren wir dennoch mobil und konnten so Sardiniens Ostküste erkunden.

In den Osterferien gönnten wir uns eine Woche Urlaub auf Sardinien.

Sardinien ist (nach Sizilien) die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Die Insel bildet, zusammen mit den kleinen vorgelagerten Inseln, die gleichnamige autonome italienische Region. Mit ca. 270 km Länge und einer Breite von ca. 145 km kommt die Insel auf eine stattliche Fläche von 24.090 km². Sardinien liegt direkt unterhalb von Korsika am Tyrrhenischen Meer, ca. 200 km vom italienischen Festland entfernt. Das Klima auf Sardinien ist vorwiegend mediterran, mit warmem Frühling und Herbst, heißem Sommer und mildem Winter. Die vielen wunderschönen Strände und Buchten sind wohl dafür verantwortlich, dass Sardinien als eine der schönsten Destinationen in Italien gilt. Das kristallklare Wasser, feine Sandstrände und die malerische Felsenküste ziehen jeden Besucher sofort in ihren Bann.

Reiseverlauf
Für unsere Urlaubsreise nach Sardinien buchten wir Flüge bei EasyJet von Basel nach Olbia. Am frühen Vormittag ging es los und bereits auf dem Flug nach Sardinien gab es interessante Ausblicke aus dem Flugzeugfenster. Wir hatten bestes Reisewetter mit einer tollen Sicht auf die Alpen, das europäische Festland und wenig später auf die Insel Korsika. Nach nur ca. 1,5 Stunden Flugzeit landeten wir bereits auf dem Flughafen bei Olbia und übernahmen unseren Mietwagen.

Während unseres Aufenthalts auf Sardinien machten wir täglich Ausflüge in verschiedene Richtungen. Ausgangspunkt war immer unser Hotel unterhalb von Olbia. Von dort fuhren wir bis zum Capo Testa im Norden der Insel und erkundeten ebenso die Küste in südlicher Richtung. Ein weiterer Ausflug führte uns in die Inselmitte nach Tempio Pausania. Am meisten angetan hatte es uns jedoch die Costa Smeralda und die Region bei Golfo Aranci.

Ankunft an der Costa Corallina
Nachdem wir unser Gepäck im Mietwagen verstaut hatten, machten wir uns auf den Weg zum Hotel. Dort angekommen checkten wir ein und bezogen unser Zimmer. Für die gesamte Woche hatten wir das Hotel Ollastu an der Costa Corallina gebucht. Von der ruhigen Lage des Hotels waren wir sofort begeistert, ebenso von der tollen Hotelanlage. Das Hotel und unser Zimmer waren hübsch und stilvoll eingerichtet und die Außenanlage verfügte über eine schöne und gepflegte Garten- und Poollandschaft. Im Außenbereich gab es sogar zwei beheizte Jacuzzi-Pools. Vom Hotel zum Strand waren es ca. 10 Gehminuten, also machten wir erstmal einen kleinen Spaziergang an die Küste und erkundeten die Umgebung.

Beim Blick vom Hotel Ollastu auf die idyllische Costa Corallina war die Urlaubsstimmung sofort da. Auch das Wetter hat gepasst und uns mit viel Sonnenschein verwöhnt.

Der Strand und die Küste waren aus fotografischer Sicht durchaus vielversprechend. An der Küste gab es einige schöne Buchten, eine von Ginster und Blumen gesäumte Vegetation sowie verschiedene felsige Küstenabschnitte. Während unseres Spazierganges entlang der Küste hielt ich natürlich gleich Ausschau nach guten Standpunkten zum Fotografieren. Nachdem wir das Umland inspiziert hatten, ging es zurück zum Hotel. Weil es inzwischen bereits früher Abend war, beschlossen wir, an diesem Abend nicht mehr loszuziehen. Stattdessen machten wir es uns in einem der Jacuzzi-Pools gemütlich. In dem beheizten Pool genossen wir trotz frischen Außentemperaturen ein entspanntes Bad. Ah, so geht Urlaub! Danach ging es zum Abendessen in das Hotelrestaurant. So wie es auf einer Insel sein sollte, gab es auf der Menükarte hauptsächlich leckere Fischgerichte. Besonders angetan waren wir von dem sardischen Brot, welches immer vor dem Essen gereicht wurde. Hhmm, sehr lecker!

Tolles Fotolicht, schicke Felsen und ein paar bunte Blumen: bei diesem Sonnenaufgang an der malerischen Costa Corallina war alles dabei, was das Fotografenherz begehrt.

Delfine beobachten bei Golfo Aranci
Am nächsten Morgen starteten wir gleich nach dem Frühstück zu unserer ersten Tour. Ziel war die Küste bei Golfo Aranci, nordöstlich von Olbia. Im Internet hatte ich gelesen, dass man dort Delfine vom Ufer aus beobachten kann. In den ruhigen Gewässern zwischen der Küste und der davor im Meer liegenden Felseninsel Figarolo, hat sich eine Fischfarm angesiedelt. In der Farm werden vorwiegend Doraden und Wolfsbarsche gezüchtet. Ein gefundenes Fressen für die dort lebenden Delfine. Eine ganze Gruppe der freundlichen Meeressäuger sind regelmäßig an der Fischzucht zu Gast. Die Fischnetze sind nur wenige hundert Meter von der Küste entfernt. Wir machten es uns deshalb am Ufer bequem, warteten geduldig und hatten Glück. Im schönsten Morgenlicht konnten wir immer wieder die Rückenflossen mehrerer Delfine beobachten. Vereinzelt sprangen die Delfine sogar aus dem Wasser. Die Delfine waren bereits mit bloßem Auge zu erkennen. Dennoch war ich froh, dass ich mein Fernglas dabei hatte und so das quirlige Treiben der Delfine noch besser bestaunen konnte.

Von der Küste bei Golfo Aranci hat man nicht nur einen schönen Blick auf das Meer, sondern kann mit etwas Glück auch Delfine beobachten.

Costa Smeralda, ein Highlight auf Sardinien
Nach diesem schönen Erlebnis ging es weiter in Richtung Costa Smeralda. Dort angekommen waren wir ziemlich geflasht! Die wunderschönen Buchten, die feinen Sandstrände und das türkisblaue Meer zogen uns sofort in ihren Bann. Besonders gut gefallen hat uns die Spiaggia Capriccioli. Die mit Felsen gesäumte Bucht ist vermutlich eine der schönsten Buchten an der gesamten Costa Smeralda und ein tolles Fotomotiv. Für schöne Fotos muss man aber vermutlich außerhalb der Badesaison unterwegs sein. Generell hat sich der frühe Reisezeitraum im April aus Fotografensicht gelohnt. Zum Baden im Meer war es zwar noch zu kalt, aber dafür waren die meisten Strände und Buchten kaum frequentiert. Oftmals hatten wir die besuchten Orte ganz für uns alleine und so konnte ich die meisten Landschaftsmotive menschenleer aufnehmen.

Die mit Felsen gesäumte Bucht Spiaggia Capriccioli ist vermutlich eine der schönsten Buchten an der gesamten Costa Smeralda und ein tolles Fotomotiv.

Ein weiteres Tagesziel war der bekannte Küstenort Porto Cervo. Der hübsche Ort soll der Hotspot überhaupt an der Costa Smeralda sein. In den Sommermonaten steppt hier wohl der Bär. Folglich ist der Ort bestens ausgestattet mit Luxushotels, trendigen Bars und exklusiven Clubs. Im Hafen liegen zahlreiche Yachten und im schönen Ortszentrum finden sich Ladengeschäfte von allen bekannten Mode- und Beautymarken von Gucci über Prada bis Dolce & Gabbana. Da wir noch vor Saisoneröffnung da waren, haben wir von dem Jetset aber nicht wirklich etwas mitbekommen. Die meisten Cafes, Bars und sogar die Modegeschäfte hatten noch geschlossen – sehr zum Ärger meiner Frau, aber zur Freude meines Sohnes und mir.

Die Küstenstraße entlang der Costa Smeralda bietet immer wieder tolle Ausblicke.

Wunderschönes Inselarchipel La Maddalena
Am nächsten Tag stand ein Ausflug auf das vorgelagerte Inselarchipel La Maddalena auf dem Programm. Wir fuhren gleich nach dem Frühstück im Hotel los und erreichten ca. 1 Stunde später die Fähre bei Palau. Die Überfahrt dauerte nur ca. 20 Minuten und schon waren wir auf der wunderschönen Inselgruppe, die aus sieben Hauptinseln und über 60 kleineren Inseln besteht. Der Nationalpark La Maddalena erstreckt sich über rund 180 Kilometer Küstenlandschaft und umfasst ca. 15.000 Hektar. Warum das ganze Archipel unter Naturschutz steht, wird einem sofort klar, sobald man diese Traumkulisse mit eigenen Augen sieht. Das Wasser ist türkisblau, glasklar und überall ragen Granitfelsen hervor – ein wirklich traumhafter Anblick!


Das Inselarchipel La Maddalena verwöhnt das Auge mit einer absoluten Traumkulisse. Die roten Felsen und das blaue Meer auf La Maddalena sind schöne Fotomotive mit interessanten Farbkontrasten.

Aus fotografischer Sicht ist das Inselarchipel ebenfalls ein lohnenswertes Ziel. Die roten Felsen in Kombination mit dem blauen Meer und dazwischen immer wieder Blumen, Sträucher und Gräser als bunte Farbtupfer, ergeben ausdrucksstarke Motive mit tollen Farbkontrasten. Die Felsenküste bietet zahlreiche erhöhte Standorte, so dass man sehr gut die weiträumige Küstenlandschaft im Bild einfangen kann. Auch die Bildgestaltung fällt in dieser Landschaft leicht, denn die verwinkelte Küste mit ihren zahlreichen Buchten bietet gute Voraussetzungen für plastische Bilder. Ein Ausflug auf das Inselarchipel La Maddalena lohnt sich also auf jeden Fall. Wer Sardinien besucht, sollte sich diese Traumlocation auf keinen Fall entgehen lassen.

Nach Tempio Pausania und zum Capo Testa
Weil Sardinien noch mehr zu bieten hat, machten wir in den darauffolgenden Tagen verschiedene Ausflüge in alle Himmelsrichtungen. Ausgangspunkt war immer unser Hotel an der Costa Corallina. Von dort ging es mal in Richtung Süden, mal durchs Bergland nach Tempio Pausania und mal ganz in den Nordwesten bis zum Capo Testa. Auf allen Ausflügen entdeckten wir immer wieder neue interessante Landschaften und tolle Küstenabschnitte. Aber irgendwie hatten wir uns verliebt in die Costa Smeralda und die Halbinsel bei Golfo Aranci. Noch einige Male besuchten wir die Delfinbucht und genossen die Abgeschiedenheit und Ruhe. Nur unweit der Delfinbucht entdeckten wir noch ein weiteres Highlight. Ganz am Ende der Ortschaft Golfo Aranci, dort wo die Fahrstraße endet, führt ein Fußweg weiter an der Küste entlang zur malerischen Bucht Cala Moresca. Die kleine Bucht ist wunderschön gelegen und definitiv eine Empfehlung wert – ein perfekter Platz zum Baden oder für ein gemütliches Picknick mit Meerblick.

Sardinien verzaubert auch abseits der Küste mit einer wunderschönen mediterranen Landschaft.

Fazit
Unser Urlaub auf Sardinien hat uns sehr gut gefallen! Wer Traumstrände und kristallklares Wasser liebt, ist auf Sardinien genau richtig. Die herrlichen Strände und Badebuchten laden zum Relaxen und Entspannen ein. Die gute italienische Küche, leckere Weine und das südländische Lebensgefühl lassen einen schnell in Urlaubsstimmung kommen.

Perfektes Wetter, gutes Essen, eine frische Brise vom Meer und Traumstrände in Hülle und Fülle – so soll sich Urlaub anfühlen!

Das Fotografieren hat auf Sardinien ebenfalls viel Spaß gemacht! In der mediterranen Landschaft findet man überall tolle Bildmotive. Die Küste verwöhnt das Fotografenauge mit wunderbaren Farbkontrasten aus türkisblauem Meer, weißem Sand und roten Felsen. Anfang April standen zudem der Ginster und viele weitere Pflanzen in voller Blüte und überall hat es toll geduftet. Einen winzigen Wermutstropfen gab es aus fotografischer Sicht allerdings doch noch: an der Ostküste war leider nur der Sonnenaufgang gut zu sehen. Trotz Urlaub klingelte deshalb jeden morgen um 5:00 Uhr mein Wecker. Ein echtes Luxusproblem! 😉 Das frühe Aufstehen hat sich aber gelohnt. Im ersten Morgenlicht konnte ich viele stimmungsvolle Fotos aufnehmen. Dabei herrschte meistens eine traumhafte Ruhe, zu der sich nur ein paar Möwen und einige Fischerboote draußen auf dem Meer gesellten. Die Reise in der Nebensaison so früh im Jahr zu machen, war eine gute Entscheidung. Zum Baden im Meer war es zwar noch zu kalt, aber dafür hatten wir die meisten Strände und Buchten fast für uns allein. Für die Landschaftsfotografie ein unschätzbarer Vorteil, wenn nicht hunderte Badegäste im Bild sind.

Im ersten Morgenlicht entstanden stimmungsvolle Fotos.

Es gibt auf Sardinien, sowohl landschaftlich als auch kulturell, viel Interessantes zu entdecken. Nicht unterschätzen sollte man dabei allerdings die Größe der Insel. Sardinien ist wirklich groß und entsprechend lang sind die Fahrzeiten. Das hatten wir bei der Planung zu Hause ein wenig unterschätzt. Eigentlich hatten wir uns einen Ausflug an die Südspitze vorgenommen. Auch der Westküste Sardiniens wollten wir ursprünglich einen Besuch abstatten. Wir mussten aber schnell feststellen, dass die Entfernungen dafür einfach zu groß sind. Unseren Aufenthalt im Hotel Ollastu haben wir dafür umso mehr genossen – das Hotel ist super! Die Unterbringung in einem einzigen Hotel während des gesamten Aufenthalts, hat für einen gemütlichen und relaxten Urlaub gesorgt. Beim nächsten Mal werden wir aber doch wieder mehrere Hotels an verschiedenen Standorten buchen. Dadurch ergeben sich einfach mehr Möglichkeiten, um weite Strecken zu überbrücken und so die verschiedenen Regionen der Insel zu erkunden. Denn eines ist klar: auf Sardinien gibt es bestimmt noch viel, viel mehr zu entdecken! Aber auch wenn wir nur einen kleinen Teil der Insel gesehen haben, so können wir dennoch sagen, dass Sardinien wirklich traumhaft schön ist. Wir wissen jetzt, weshalb Sardinien als die Karibik Europas bezeichnet wird.

Die malerische Bucht Cala Moresca bei Golfo Aranci eignet sich perfekt für einen entspannten Badetag oder für ein Picknick am Meer.

Zum Abschluss noch einige weitere Impressionen von unserem Sardinien-Urlaub:

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