SCHOTTLAND – Mythen, Geschichten und wunderschöne Natur

77.910 Quadratkilometer, 790 Inseln und zahlreiche Sagen und Mythen.
Schottland bietet Kultur, Abenteuer und absolute Traumlandschaften. Es gibt nur wenig andere Länder, die so voller Geschichte und wunderschöner Natur sind wie Schottland. In Schottland gibt es viel zu entdecken, weshalb ich gemeinsam mit meiner Familie 10 Tage Urlaub dort machte.

Malerische Fischerdörfer, stille Lochs und wilde Küsten – Schottland’s Natur ist atemberaubend

Schottland Rundreise mit dem Mietwagen
Schottland, das nördlichste Land Großbritanniens, ist durch schroffe Berglandschaften wie die Cairngorms und die Northwest Highlands geprägt, zwischen denen sich Gletschertäler und Seen erstrecken. Die atemberaubende Natur überzieht das gesamte Land bis auf die kleinsten Inseln. Malerische Fischerdörfer, stille Lochs, wilde Küsten, tolle Sandstrände und zahlreiche Castles – Schottland bietet abwechslungsreiche Traumlandschaften und ist ein wahres Paradies für Landschaftsfotografen.

Unsere Schottland-Rundreise machten wir bereits im Sommer 2017. Die Reiseroute führte von der Hauptstadt Edinburgh an die Westküste, dann an der Küste entlang nach Norden, dann quer durch die Highlands bis nach Inverness und danach wieder zurück nach Edinburgh. Dazwischen lagen unzählige Stopps und Abstecher zu den verschiedensten Locations. Insgesamt waren wir 10 Tage unterwegs und haben eine Fahrstrecke von ungefähr 1.800 km zurückgelegt.

Unsere Reiseroute führte uns in 10 Tagen ca. 1.800 Kilometer durch Schottland. Von der Hauptstadt Edinburgh ging es an die Westküste, dann an der Küste entlang nach Norden, quer durch die Highlands bis nach Inverness und wieder zurück nach Edinburgh. Dazwischen lagen unzählige Stopps und Abstecher zu den verschiedensten Locations.

Los ging es direkt am Flughafen in Edinburgh, wo wir unseren Mietwagen in Empfang nahmen. Den ersten Zwischenstopp legten wir bei den Kelpies ein, zwei Skulpturen aus Stahl, die jeweils rund 30 m hoch sind. Sie stehen im Park „The Helix“ nahe der Stadt Falkirk. Die Skulpturen sollen zwei Kelpien darstellen, Wassergeister in Pferdegestalt. Im schottischen Volksglauben bewohnen die Fabelwesen die fließenden Gewässer des schottischen Hochlandes.

Kelpies, Wassergeister in Pferdegestalt im Helix Park bei Falkirk

Danach ging es weiter zum Loch Lomond, dem größten See Schottlands. Der See befindet sich inmitten des Trossachs Nationalpark und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Im Loch Lomond befinden sich zahlreiche Inseln, einige davon sind Naturreservate und manche erreicht man nur bei geringem Wasserstand. Ein tolles Gebiet für eine Tour mit dem Kajak oder Kanu. Aber auch mit dem Fahrrad lässt sich Loch Lomond prima erkunden. Am Westufer befindet sich der „West Loch Lomond Cycle Path“. Der Radweg ist 28 Kilometer lang und bietet immer wieder wunderschöne Ausblicke.

Abendstimmung im Hafen von Oban
Wandertour auf der kleinen Insel Kerrera

Nachdem wir Loch Lomond hinter uns gelassen hatten, ging es weiter an die Westküste zur Hafenstadt Oban. Dort machten wir einen Abstecher auf die kleine Insel Kerrera. Die Insel ist weitgehend unbewohnt und man kommt nur mit einer Personenfähre hin. Auf Kerrera angekommen, war eine Rundwanderung angesagt mit Abstecher zur Burgruine Gylen Castle an der Südspitze der Insel. Auf dem Weg zur Burg gab es malerische Buchten, tolle Ausblicke und jede Menge Schafe zu bestaunen. Den Abend ließen wir dann in einem kleinen Pub im Hafen von Oban ausklingen. Während ich mich mit einem Pint „Skye Red“ von der Isle of Skye belohnte, färbte sich draußen passend dazu der Himmel in den schönsten Rottönen und der Tag ging mit einem tollen Sonnenuntergang zu Ende.

Regenbogen über dem wunderschönen Gletschertal von Glen Coe, dem „Tal der Tränen“


Glen Coe, das Tal der Tränen
Am nächsten Tag stand bereits einer der Höhepunkte einer jeden Schottland-Reise auf dem Tagesprogramm: Glen Coe, das Tal der Tränen, ist eines der Highlights in Schottland. In dem sagenumwobenen Hochtal hat sich vor vielen Jahren ein Drama abgespielt. Im Jahr 1692 wurde der Clan der MacDonalds auf Befehl des Königs durch ein hinterhältiges Massaker nahezu vollständig ausgelöscht. Heute ist das Tal ein Touristen-Hotspot und ein fantastisches Wandergebiet. Die durch Gletscher geformten und über eintausend Meter aufragenden Berge gehören zu den eindrucksvollsten Landschaften der Highlands.

Als wir im Tal ankamen war das Wetter so, wie es sich für Schottland gehört. Es regnete und die markanten Gipfel der “Three Sisters” waren im Nebel verhüllt. Auf den torfigen Hochmoorflächen quoll bei jedem Schritt eine kleine Wasserfontäne aus dem Boden – gutes Schuhwerk lernt man da schnell zu schätzen. Aber Schottland wäre nicht Schottland, würde sich das Wetter nicht stündlich ändern. So kam es dann auch und aus dem Nichts rissen die Wolken auf. Zuerst brachen nur einzelne Sonnenstrahlen durch, dann wurden die Wolkenlücken größer und zum Finale unserer Wanderung stand ein wunderschöner Regenbogen über dem mystischen Tal von Glen Coe.

Stilvolles „West Highland Hotel“ in Mallaig

Schottlands wilde Westküste
Nach der Wanderung durch das Gletschertal fuhren wir weiter nach Mallaig, einem kleinen Küstenort vor der Isle of Skye. Dort angekommen, bezogen wir spät abends unser Zimmer im malerischen West-Highland Hotel. Am nächsten Morgen ging es nach einem typisch britischen Frühstück zu Fuß an den nahe gelegenen Bahnhof. Den Mietwagen ließen wir an diesem Tag mal stehen und fuhren mit dem Zug von Mallaig nach Fort William und wieder zurück. Entlang der landschaftlich sehr reizvollen Strecke passiert man zwei Lochs aus denen kleine Inseln mit knorrigen Kiefern herausragen. An den Berghängen fließen unzählige glitzernde Bachläufe zu Tal und in den blühenden Heidelandschaften kann man mit etwas Glück Hirsche entdecken. Die Fahrt führt vorbei an der kleinen Ortschaft Glenfinnan mit dem bekannten Monument und Viadukt aus den Harry Potter-Filmen.

Glenfinnan Monument am Ufer von Loch Shiel

Den Abend ließen wir im Hotelrestaurant mit fangfrischem Fisch, Muscheln und ein paar Gläsern Cider ausklingen. Nach dem Essen machten wir noch einen kleinen Spaziergang an der Küste. Das Wetter war leider eher bescheiden, so dass es sich meine Familie auf dem Hotelzimmer bequem machte. Ich hingegen hatte die Hoffnung auf gutes Fotolicht noch nicht aufgegeben. Also machte ich mich trotz grauem Himmel auf den Weg zum Strand. Dort angekommen konnte ich nur warten und darauf hoffen, dass der Himmel noch aufreißt. Und was soll ich sagen: die schottischen Highlands haben tatsächlich noch einen genialen Sonnenuntergang hervorgezaubert. Der Himmel glühte und davor erhoben sich die Silhouetten der Hebrideninseln Skye, Rum und Harris – ein gigantischer Anblick! Zum krönenden Abschluss tauchte dann auch noch ein Seehund direkt vor mir auf und beobachtete mich neugierig.


Silhouette der Isle of Skye im dramatischen Sonnenuntergangslicht

Am nächsten Tag ging es zu Loch Morar. Dieser See zählt zu den größten Lochs in Schottland und ist mit 310 Metern zugleich der tiefste See auf der britischen Insel. Wie bei Loch Ness wird auch hier von einem Seeungeheuer namens Mhorag berichtet, welches im Loch Morar leben soll. Gesehen haben wir das Seeungeheuer leider nicht. Aber ich muss sagen, dass Ungeheuer hat sich eine sehr schöne Gegend als Wohnort ausgesucht. Ein kleines Sträßchen entlang des Loch führt direkt in eine andere Welt. Ein spezielles Mikroklima sorgt für teils subtropische Landschaftsbilder. Stellenweise kommt man sich vor wie im Dschungel, nur die Temperaturen passen nicht ganz.

Loch Morar in den schottischen Highlands

Nach einer ausgedehnten Wanderung am Ufer von Loch Morar ging es weiter an die nahe Küste. Dort erwartete uns das totale Kontrastprogramm mit feinstem Sand, weißen Dünen und dazwischen schroffen Felsen – die Strände an den „Silver Sands of Morar“ sind grandios! Das Wetter hat auch mitgespielt und uns einen schönen Strandtag beschert. Brrrr, nur das Wasser war eiskalt…. warum wohl trugen die wenigen anderen Badegäste Neoprenanzüge!?

Strände mit feinem, weißem Sand an den „Silver Sands of Morar“

Sonnenaufgang am Loch Morar
Abends im Hotel habe ich dann nochmal den Wetterbericht gecheckt und einen Plan für den nächsten Morgen gefasst. Nachdem wir das wunderschöne Loch Morar bereits am Vortag erkundet hatten, wollte ich die malerische Landschaft auch noch im Sonnenaufgangslicht fotografieren. Also um 4:30 Uhr raus aus den Federn und im Dämmerlicht hoch auf einen der umliegenden Berge. Oben angekommen habe ich die Kamera aufgebaut und dann hieß es warten auf den Sonnenaufgang. Einen Wachmacher gab es noch gratis dazu, als drei Schafe plötzlich aus dem Nichts hinter mir standen und mich fast zu Tode erschreckt haben. 😉 Der anschließende Sonnenaufgang hat für die „Strapazen“ am frühen Morgen mehr als entschädigt! Diese unglaubliche Stille und dann die ersten wärmenden Sonnenstrahlen und eine salzige Brise vom Meer – so sollte jeder Tag beginnen! Nach diesem tollen Erlebnis ging es dann zurück ins Hotel und direkt an das Frühstücksbüffet.

Kurz vor Sonnenaufgang oberhalb von Loch Morar

Nach zwei Übernachtungen in Mallaig ging es weiter nach Ullapool. Auf dem Weg dorthin machten wir einen weiten Schlenker quer durch die Highlands, vorbei an Eilean Donan Castle, der Burg aus den Filmen „Highlander“ und „Braveheart“. Je weiter wir in die Highlands vordrangen, desto einsamer wurde es. Unglaublich wie dünn besiedelt die Highlands in weiten Teilen sind. Wir waren viele Kilometer auf „Single Track Roads“ unterwegs und sind keiner Menschenseele und noch nicht mal anderen Autos begegnet. Wer Abgeschiedenheit in einer grandiosen Naturlandschaft sucht, dem kann ich die Highlands im äußersten Nordwesten Schottland’s nur wärmstens ans Herz legen.

Teile der Ortschaft Ullapool ragen bis ins Meer hinein

In den nächsten zwei Tagen ging es weiter quer durch die Highlands in Richtung Osten bis nach Inverness. An der Ostküste zeigt Schottland ein ganz anderes Gesicht. Die Landschaft ist dort weniger rauh, eher lieblich und sehr durch landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Mein Highlight war der Besuch des Leuchtturmes „Tarbat Ness Lighthouse“ nördlich von Invergordon. Eine sehr malerische Landzunge mit Steilküste und darin nistenden Meeresvögeln. Im Meer konnten wir Seehunde und Delfine beobachten.

Idyllische Halbinsel beim Tarbat Ness Lighthouse


Haggis, Whiskey, Burgen und Schlösser
Bei einer Schottland-Reise darf natürlich auch die Kultur und Historie nicht zu kurz kommen. Neben Haggis und Whiskey standen deshalb auch Burgen und Schlösser auf der Todo-Liste, u.a. besuchten wir Dunrobin Castle. Das Schloss liegt an der Ostküste von Schottland, knapp zwei Kilometer nördlich von Golspie. Es ist der Stammsitz des Clan Sutherland, dem einst mächtigsten Clan in den Highlands. Mit 189 Zimmern ist Dunrobin Castle das größte Wohngebäude in den nördlichen Highlands und entsprechend viel gab es bei der Besichtigung zu sehen. Zum Schloss gehört auch eine Falknerei, so dass wir auch noch eine interessante Flugshow bestaunen konnten. Zum Ausklang machten wir noch einen Spaziergang durch die Parkanlage und kehrten in einem gemütlichen Pub ein. Auf der Speisekarte gab es natürlich wieder mal das schottische Traditionsgericht Haggis, dessen Inhalt man lieber nicht genau in Erfahrung bringt. Haggis besteht aus dem Magen eines Schafes, gefüllt mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett vom Schaf, Zwiebeln und Hafermehl. Schmeckt aber viel besser, als es sich anhört! 😉

Schottland ist voller Burgen und Schlösser, hier Dunrobin Castle


Sehenswerte Hauptstadt Edinburgh
Zum Abschluss unserer Schottland-Rundreise ging es zurück in die Hauptstadt Edinburgh. Wir nutzten die Zeit für eine Tour durch die Altstadt und schauten uns Edinburgh Castle und die „Royal Mile“ an. Am nächsten Morgen saßen wir dann auch schon wieder im Flieger zurück in die Heimat. Alles in allem ein wunderbarer Urlaub in einem faszinierenden Land. An Schottland hat mich vor allem die Ruhe und Abgeschiedenheit der Highlands beeindruckt. Und natürlich die gigantischen Landschaften, die sich teils wie ein gemaltes Landschaftsepos aus dem Meer erheben. Tschüss Schottland und bis zum nächsten Mal – wir werden uns wiedersehen!

Ein Abstecher in die Hauptstadt Edinburgh lohnt sich auf jeden Fall. Empfehlenswert ist eine Tour durch die Altstadt mit Edinburgh Castle und der „Royal Mile“.

Bildergalerie mit weiteren Impressionen aus Schottland:


Foto-Tipp: Das richtige Licht
Das richtige Licht ist für mich der mit Abstand wichtigste Faktor bei der Landschaftsfotografie. Das tollste Motiv und die beste Fototechnik ist nutzlos, wenn das Licht nicht stimmt. Landschaftsfotografie ist deshalb eine ständige Jagd nach dem besten Licht und das findet man leider nicht zur Mittagszeit. Die schönsten Bilder entstehen (mit wenigen Ausnahmen) in den Morgen- und Abendstunden. Die tief stehende Sonne modelliert die Landschaft, verleiht dem Bild Struktur und Tiefe und bringt die Farben zum Leuchten.

Technik-Info:
Alle Fotos wurden mit der Panasonic Lumix FZ2000 aufgenommen. Ich verwende diese Kamera sehr gerne auf Reisen, weil man einfach alles dabei hat. Mit ihrem großen Brennweitenbereich von Weitwinkel bis Tele deckt die Kamera eigentlich alle Motive ab und man muss nicht mehrere Objektive mit sich herumschleppen. Die Bildqualität ist dennoch sehr gut und wenn man in RAW aufnimmt, bieten die Bilder auch genügend Reserven für die Nachbearbeitung in z.B. Lightroom.

Warten auf den Sonnenaufgang in den schottischen Highlands

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