BLACK FOREST – Ein Roadtrip durch die Heimat

BLACK FOREST – Ein Roadtrip durch die Heimat

In den Herbstferien 2020, gerade noch rechtzeitig vor dem zweiten Corona-Lockdown, startete ich zu einem kleinen Roadtrip durch den Schwarzwald. Eine Woche lang ging es mit meinem Hund Sammy und dem Campervan zunĂ€chst in den Norden nach Bad Wildbad und dann in mehreren Etappen bis in den SĂŒdschwarzwald. Der Tacho zeigte am Ende der Tour eine Fahrtstrecke von etwas mehr als 700 Kilometer an. In diesem Blogbeitrag zeige ich euch eine Auswahl der schönsten Bilder und berichte ĂŒber den Tourverlauf. 

Von der Rheinebene ging es zunĂ€chst in den mittleren Schwarzwald, dann etappenweise in den norden bis Bad Wildbad und anschließend in den SĂŒdschwarzwald bis nach Ibach. Insgesamt kam eine Fahrtstrecke von etwas mehr als 700 Kilometer zusammen.

Los ging der kleine Roadtrip am HĂŒnersedel bei Freiamt im mittleren Schwarzwald. Der HĂŒnersedel ist nur rund 40 Kilometer von meinem Wohnort entfernt. Da ich aber erst am spĂ€ten Nachmittag zur Tour aufbrechen konnte, habe ich bewusst den HĂŒnersedel als schnell erreichbares Ziel fĂŒr den ersten Abend ausgewĂ€hlt. 

Gelungener Auftakt am HĂŒnersedel
Nach einer knappen Stunde Fahrzeit war das erste Tagesziel dann auch schon erreicht. Als ich ankam wurde es draußen bereits langsam dunkel, es war windig und mit Temperaturen knapp ĂŒber dem Gefrierpunkt auch ungemĂŒtlich kalt. Ich hatte aber auch gar nicht mit besserem Wetter gerechnet, denn die Vorhersage fĂŒr meinen Schwarzwald-Roadtrip sah alles andere als rosig aus. FĂŒr die gesamte Woche war fast durchgĂ€ngig eine Mischung aus Wolken, Sturmböen und Regen vorhergesagt. FĂŒr den ersten Abend zeigte das Regenradar allerdings eine große WolkenlĂŒcke pĂŒnktlich zum Sonnenuntergang an. Ich hatte deshalb die Hoffnung noch nicht aufgegeben, vielleicht doch noch fĂŒr kurze Zeit cooles Fotolicht zu bekommen. 

Zum Auftakt der Tour gab es einen traumhaften Sonnenuntergang am HĂŒnersedel.

Das Regenradar sollte recht behalten! Kaum am HĂŒnersedel angekommen, ging richtig die Post ab. Die Sonne blitzte durch die letzten Wolkenfetzen hindurch, alles leuchtete in den schönsten Farben und Nebelschwaden waberten ĂŒber die Landschaft. Der Anblick war an Dramatik kaum zu ĂŒberbieten! So schnell ich konnte parkte ich meinen Campervan, packte die FotoausrĂŒstung zusammen und machte mich auf den Weg. Am Gipfel angekommen hechelte ich noch das letzte StĂŒck auf den hölzernen, 29 Meter hohen Aussichtsturm hinauf. Oben angekommen wurde ich mich einem fantastischen Ausblick belohnt, der alle MĂŒhen vergessen machte. Das Licht war traumhaft schön! Ein Foto nach dem anderen wanderte auf die Speicherkarte meiner Kamera. Das ganze Spektakel dauerte gerade mal rund 20 Minuten, dann ging endgĂŒltig die Sonne unter und der Zauber war vorbei. GlĂŒcklich und zufrieden stand ich auf dem Turm und bewunderte den letzten Farben-Glow am Abendhimmel. Solche Momente sind die beste Motivation fĂŒr einen Landschaftsfotografen!

Der Auftakt zu meinem Roadtrip durch den Schwarzwald war also mehr als geglĂŒckt. Mit tollen Fotos im GepĂ€ck machte ich mich auf den RĂŒckweg zum Campervan. Im Van angekommen schaltete ich gleich mal die Heizung ein, denn die Außentemperatur war inzwischen auf knapp unter Null Grad gefallen. WĂ€hrend es im Van langsam wohlig warm wurde, gab’s noch ein schnelles Abendessen und dann war das Sichten und Bearbeiten der Bilder angesagt.

FĂŒr dieses herbstliche Schwarzwaldpanorama musste meine Fotodrohne ran.

Am nĂ€chsten Morgen klingelte rechtzeitig vor Sonnenaufgang der Wecker und ich warf einen prĂŒfenden Blick nach draußen. Über Nacht hatte es mehrfach geregnet und auch jetzt bedeckten graue Wolken den Himmel. Es gab daher eigentlich kaum GrĂŒnde frĂŒh aufzustehen. Doch bei genauem Hinsehen war da eine WolkenlĂŒcke am Horizont, die auch noch genau im Osten in Richtung der aufgehenden Sonne stand. Im Nu war ich raus aus den Federn und schickte schon wenige Minuten spĂ€ter meine fliegende Kamera in die LĂŒfte. Es hat sich gelohnt: Die Sonne schaffte es zwar nicht so recht durch die Wolken, aber sie strahlte in die WolkenlĂŒcke hinein und brachte dadurch Farbe ins Bild. Die Kombination aus dĂŒsteren Wolken, buntem Herbstwald und ein bisschen Sonne ergab ein richtig schönes Panoramafoto.

Herbstfarben am Geisberg und an den ElzfĂ€llen
Nach dieser Fotosession zum Auftakt des Tages, gab’s noch einen Kaffee und dann machte ich mich auf den Weg in Richtung Elztal. Auf dem Geisberg bei Schweighausen im Schuttertal kam gerade die Sonne raus, so dass ich direkt einen ersten Zwischenstopp einlegte. Aus dem kurzen Zwischenstopp wurde letztlich eine Wanderung zur Schutterquelle. Auf dem Weg dorthin entdeckte ich immer wieder interessante Fotomotive. Am Nachmittag fuhr ich weiter in Richtung Elztal, Prechtal und dann zum Rohrhardsberg. Am Rohrhardsberg stand ein Besuch der ElzfĂ€lle auf dem Programm. Besonders im Herbst sind die WasserfĂ€lle ein lohnendes Fotomotiv. Zudem ist es fĂŒr mich immer etwas Besonderes, die noch junge Elz an ihrem Ursprungsort zu besuchen. Denn viele Kilometer spĂ€ter fließt die Elz direkt an meinem Wohnort vorbei, um dort in den Rhein zu mĂŒnden. Ich muss unbedingt mal versuchen, mir selbst eine Flaschenpost zu schicken. 😉

Von den ElzfĂ€llen wanderte ich talabwĂ€rts am Flusslauf entlang. Der idyllische Flusslauf mit seinen zahlreichen Wasserkaskaden und die bunten Herbstfarben boten derart viele Motive, dass ich mehrere Stunden mit Fotografieren verbrachte. Anschließend ging es durch die wolkenverhangenen und nicht weniger fotogenen WĂ€lder zurĂŒck zum Campervan, wo ich den Tag gemĂŒtlich ausklingen ließ.

Nordische Hochmoorlandschaft bei Bad Wildbad
Am nĂ€chsten Morgen stand als erstes ein kurzer Halt an einem Wohnmobilstellplatz auf dem Programm. Über Triberg und Hausach ging es weiter nach Hornberg. Ziemlich zentral im Stadtzentrum gibt es in Hornberg einen hĂŒbschen Stellplatz direkt unter einem Bahnviadukt. Am Stellplatz angekommen fĂŒllte ich den Frischwassertank auf, entleerte das Grauwasser und nahm auch gleich noch die Entsorgungsstation fĂŒr die Toilette in Anspruch. Anschließend konnte es auch schon weitergehen zum heutigen Tagesziel, dem Kaltenbronner Hochmoor in der NĂ€he von Bad Wildbad. Auf der Strecke nach Bad Wildbad durchquert ich einige großflĂ€chige Waldgebiete, deren herbstliche Farben perfekt geeignet waren fĂŒr ein paar Luftaufnahmen. Das Wetter war leider noch immer grau mit Nieselregen und meine Fotodrohne musste spĂŒrbar gegen die Windböen ankĂ€mpfen. Trotzdem sind einige schöne Fotos von den herbstlichen WĂ€ldern entstanden.

Wald soweit das Auge reicht auf dem Weg nach Bad Wildbad.

Kurze Zeit spĂ€ter war dann das Hochmoor bei Kaltenbronn erreicht. Dort angekommen schnĂŒrte ich die Wanderschuhe, packte den Fotorucksack und los ging es in Richtung Hohlohsee. Trotz weiterhin durchwachsenem Wetter war ich sehr angetan von der Landschaft und der herbstlichen Vegetation. Auf dem Weg zum Hohlohsee kommt man durch urige WĂ€lder mit alten, knorrigen BĂ€umen. Der Waldboden ist vielerorts mit Moos bedeckt und ĂŒberall wachsen StrĂ€ucher und Farne, die in bunten Herbstfarben leuchteten. Je nĂ€her man dem Moor kommt, desto hĂ€ufiger trifft man auf BirkenbestĂ€nde. Mit ihren weißen StĂ€mmen und den gelben BlĂ€ttern bilden die Birken einen tollen Kontrast zur restlichen Landschaft. Der Weg durch die nordisch anmutende Hochmoorlandschaft verlĂ€uft stellenweise ĂŒber Holzstege, an deren Verlauf immer wieder SitzbĂ€nke zum Verweilen einladen. Eine sehr schöne Wanderroute, die ich allen Naturliebhabern wĂ€rmstens empfehlen kann.

Die nordisch anmutende Hochmoorlandschaft bei Kaltenbronn im Nordschwarzwald ist ein Traum fĂŒr Naturliebhaber.

Blick vom Hohlohturm und Wanderung zum Wildseemoor
Nach dem ich den Hohlohsee und das umliegende Moor ausgiebig erkundet und fotografiert hatte, ging es weiter zum Hohlohturm. Vom See bis zum Aussichtsturm sind es nur wenige Minuten zu Fuß. Vom Turm hat man eine tolle Aussicht auf die WĂ€lder und BergrĂŒcken des nördlichen Schwarzwaldes. Vom Hohlohturm lief ich weiter zu einem Aussichtspunkt, der direkt an der Landstraße Richtung Gernsbach liegt. Der Aussichtspunkt bietet einen fantastischen Ausblick auf die malerischen SchwarzwaldtĂ€ler und bis weit in die Rheinebene. In einem großen Bogen ging es anschließend zurĂŒck zum Wohnmobil. Dort kramte ich zuallererst die Kaffeekanne hervor und packte diese auf den Gasherd um den gemĂŒtlichen Teil des Tages einzuleiten. Den restlichen Tag verbrachte ich mit Bilder bearbeiten und dem Schreiben von Social Media-BeitrĂ€gen.

Der Blick aus dem Fenster meines Wohnmobiles sah meistens so aus: Regen und Nebel waren stÀndige Begleiter auf meinem Roadtrip durch den Schwarzwald.

FĂŒr den nĂ€chsten Tag war erneut durchwachsenes Wetter vorhergesagt. Heute stand eine Wanderung zum Wildsee, dem zweiten See im Kaltenbronner Hochmoor, auf dem Programm. Vom Parkplatz bis zum Wildsee mit dem gleichnamigen Wildseemoor sind es ca. 4 Kilometer einfache Strecke. Es gibt mehrere gut ausgeschilderte Rundwege und einen Erlebnispfad fĂŒr Kinder. Wetterfest angezogen, marschierten mein Hund und ich los, zunĂ€chst vorbei am Infozentrum und dem Wildgehege bis zum Wildseemoor. Wie bereits am Vortag durchwanderten wir auch auf dieser Route schöne WĂ€lder und gelangten ĂŒber einen langen Holzsteg in das eigentliche Moor. 

Trotz Herbstwetter mit reichlich Wolken und Niederschlag gab es immer wieder schöne Fotomotive zu entdecken.

Einige Stunden spĂ€ter und gerade noch rechtzeitig bevor krĂ€ftige Regenschauer einsetzten, waren wir zurĂŒck am Wohnmobil. Das Kaltenbronner Hochmoor ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Ich war jedenfalls sehr zufrieden mit der Fotoausbeute und noch mehr mit dem Naturerlebnis und werde das Hochmoor bestimmt wieder besuchen. 

Herbstliches Murgtal und Schwarzenbachtalsperre
Die nĂ€chste Etappe fĂŒhrte mich zunĂ€chst nach Forbach ins Murgtal. Von Forbach wanderte ich am Flusslauf der Murg entlang in Richtung RaumĂŒnzach. Entlang der Strecke boten sich immer wieder wunderschöne Blicke auf die herbstliche Murg. Der idyllische Flusslauf mit seinen riesigen Felsblöcken und dem bunten Herbstlaub bot unzĂ€hlige tolle Fotomotive. 

Vom Murgtal ging es weiter zur Schwarzenbachtalsperre und nach einem kurzen Zwischenstopp in die Gemeinde Herrenwies. Dort angekommen parkte ich meinen Van auf einem Wanderparkplatz und machte mich zu Fuß auf den Weg zum Herrenwieser See, einem kleinen Karsee unterhalb der Badener Höhe. Nach dem ich den See erreicht und einmal umrundet hatte, ging es zurĂŒck zum Parkplatz. Mit dem Auto fuhr ich ein kleines StĂŒck zurĂŒck bis an die Schwarzenbachtalsperre, wo ich die Nacht verbrachte.

Der Herrenwieser ist einer der vielen Karseen im Nordschwarzwald.

Am nĂ€chsten Morgen traute ich meinen Augen kaum als ich aus dem Fenster blickte. Es war noch frĂŒh am Morgen und draußen begann es gerade erst zu dĂ€mmern. Trotzdem war der ganze Himmel bereits in einem zarten Lila eingefĂ€rbt. Ich war sofort hellwach! Es sprach viel dafĂŒr, dass sich dieses Farbenspiel in den nĂ€chsten Minuten noch verstĂ€rken wĂŒrde. So schnell ich konnte, machte ich meine Fotodrohne startbereit und ging nach draußen. Zum GlĂŒck hatte ich bereits am Vortag mit der DFS-App der Deutschen Flugsicherung geprĂŒft, ob an meinem Standort Drohnen erlaubt sind. Die App zeigte grĂŒnes Licht und so schickte ich meine Drohne in den Himmel und machte verschiedene Panoramaaufnahmen und Belichtungsreihen von dem morgendlichen Farbspektakel. Der Himmel glĂŒhte in einer fast schon unwirklichen Farbpalette, deren Spektrum von Rosa, ĂŒber Lila bis Violett reichte. Und nicht nur der Himmel leuchtete in diesen unglaublichen Farben, auch die Landschaft und das Wasser der Talsperre sahen aus, als hĂ€tte jemand den Photoshop-Regler fĂŒr die FarbsĂ€ttigung ĂŒberdreht. Wahnsinn!

Farbspektakel am frĂŒhen Morgen an der Schwarzenbachtalsperre.

“So sollte jeder Tag beginnen”, ging es mir durch den Kopf, wĂ€hrend ich das FrĂŒhstĂŒck richtete. Nach dem ich mich mit einem leckeren FrĂŒhstĂŒck gestĂ€rkt hatte, fuhr ich weiter zur Schwarzwaldhochstraße.

Hornisgrinde, Mummelsee und Zuflucht
Obwohl ich oft im Nordschwarzwald unterwegs bin, war ich schon lĂ€nger nicht mehr auf der Hornisgrinde. Meistens ist mir am “Rummelsee” einfach zu viel los, weshalb ich diese Ecke eher meide. Dieses Mal jedoch war ein normaler Wochentag und kĂŒhles Schmuddelwetter und tatsĂ€chlich war kaum etwas los am Mummelsee. So startete ich zu einer kleinen Gipfelrunde auf die offenen HochflĂ€chen der Hornisgrinde. Die Sicht war die meiste Zeit leider ziemlich ĂŒbel und der Wind eisig kalt. Erst am spĂ€ten Nachmittag besserte sich das Wetter und sogar die Sonne kam noch raus. Da ich sowieso keine weiteren PlĂ€ne mehr fĂŒr den Tag hatte, blieb ich einfach bis zum Sonnenuntergang am Gipfel. Das Warten hat sich gelohnt: Die Sonne setzte sich immer mehr durch und es entwickelte sich noch eine richtige schöne Abendstimmung.

Auf der Hornisgrinde kam gegen Abend sogar noch die Sonne raus.

Nach dem die Sonne untergegangen war, ging’s wieder zurĂŒck zum Parkplatz beim Mummelsee. FĂŒr die Nacht hatte ich mir einen Stellplatz weiter sĂŒdlich im Schwarzwald ausgesucht. Entlang der Schwarzwaldhochstraße ist das Übernachten mit dem Campingmobil leider an den meisten Stellen verboten. Schade, aber verstĂ€ndlich! Das Verbot hĂ€ngt mit dem Nationalpark zusammen, dessen NaturrĂ€ume natĂŒrlich geschĂŒtzt werden mĂŒssen. TagsĂŒber ist das Parken zwar erlaubt, aber von 20:00 Uhr bis 08:00 Uhr sind Wohnmobile auf den ParkplĂ€tzen im Nationalparkgebiet tabu.

AbenddÀmmerung am Aussichtspunkt Zuflucht bei Oppenau.

Auf dem Weg zum nĂ€chsten Stellplatz machte ich noch einen kurzen Abstecher zum Aussichtspunkt Zuflucht bei Oppenau. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Rheinebene. Ich nutzte die klare Sicht und machte einige Fotos vom Lichtermeer der Rheinebene. Anschließend setzte ich die Fahrt fort und erreichte einige Zeit spĂ€ter meinen Stellplatz fĂŒr die Nacht in der NĂ€he von Furtwangen.

In den SĂŒdschwarzwald nach Todtnau
Der nĂ€chste Morgen begann zur Abwechslung mal mit Sonnenschein! Das Regenwetter der Tage zuvor hatte zwar auch seinen Reiz, aber morgens von den ersten wĂ€rmenden Sonnenstrahlen geweckt zu werden, ist immer wieder schön. Nach einem ausgedehnten Hundespaziergang und dem anschließenden FrĂŒhstĂŒck setzte ich die Fahrt fort. Mein heutiges Tagesziel waren die Todtnauer WasserfĂ€lle. Über den Hochschwarzwald, vorbei an Titisee und Feldberg, war schon bald das obere Wiesental und die Gemeinde Todtnau erreicht. Von Todtnau sind es dann nur noch wenige Kilometer bis zu den Ortschaften Aftersteg oder Todtnauberg, je nachdem ob man die Tour an den WasserfĂ€llen von unten oder oben beginnen möchte. Ich entschied mich fĂŒr die zweite Variante und parkte oben an den WasserfĂ€llen. Nur wenige Gehminuten spĂ€ter stand ich dann auch schon vor den rauschenden Wasserkaskaden, welche aufgrund der zahlreichen NiederschlĂ€ge der letzten Tage gut mit Wasser gefĂŒllt waren. An den verschiedenen Ebenen der WasserfĂ€lle gab es viele schöne Fotomotive zu entdecken. Vom Weitwinkel bis zum Tele kam jedes Objektiv zum Einsatz und so verbrachte ich den ganzen Nachmittag an den WasserfĂ€llen. Erst bei Einbruch der Dunkelheit zog ich mich in den Campervan zurĂŒck, bereitete das Abendessen zu und ließ einen weiteren Tag in Ruhe ausklingen. Die Wettervorhersage fĂŒr den nĂ€chsten Morgen war vielversprechend und passend dazu hatte ich auch schon ein ganz konkretes Wunschmotiv im Kopf. 

Alpengipfel im Morgenlicht
Schon frĂŒh am nĂ€chsten Morgen wurde ich vom Wecker meines Handys unsanft aus dem Schlaf geholt. Die Umsetzung meines Planes vom Vorabend konnte beginnen: Von Todtnauberg fĂŒhren verschiedene Wanderwege zum Feldberg. ZusĂ€tzlich zur wunderschönen Landschaft bieten diese Wanderwege tolle Ausblicke und eine Fernsicht, die an manchen Tagen bis zu den Alpen reicht. Der Wettervorhersage zufolge hatte ich große Hoffnung, dass heute so ein Tag ist. Also rein in die Klamotten, FotoausrĂŒstung geschnappt, den Hund angeleint und los ging es ĂŒber gefrorene WasserpfĂŒtzen in Richtung Feldberg. Mit der einsetzenden MorgendĂ€mmerung zeichnete sich die Kontur der Alpenkette am Horizont ab. Einige Minuten spĂ€ter wurden dann die ersten Alpengipfel  von der Morgensonne angestrahlt. Im Hintergrund der vom Morgenrot gefĂ€rbte Himmel und im Vordergrund die aufgereihten Schwarzwaldberge.

Blick von Todtnauberg auf die Alpenkette.

Juhuuu, mein Plan war aufgegangen und ich hatte mein Wunschmotiv im Kasten! Zufrieden schlenderte ich auf dem Wanderweg zum Wohnmobil zurĂŒck.

Zwischenstopp am Schönsten des Schwarzwaldes
Der Tag war noch jung und so machte ich mich auf den Weg zum Belchen. Bei vielen gilt der Belchen als der schönste Berg im Schwarzwald. Da es von Todtnau gerade mal ca. 20 Minuten Fahrzeit sind, wollte ich diese Gelegenheit nicht auslassen. Am Belchen angekommen, ging es von der Talstation der Belchenbahn zu Fuß auf den Gipfel. Am Gipfelkreuz bewunderte ich den fantastischen Rundumblick und schoss zahlreiche Fotos im schönsten Herbstlicht. FĂŒr den RĂŒckweg nahm ich die Route ĂŒber die Westflanke des Belchen, vorbei am Rapsfelsen, wo ich sogar noch eine Gruppe mit GĂ€msen beobachten konnte.

Grandiose Aussicht vom schönsten Berg des Schwarzwaldes, dem Belchen.

Durch den Gletscherkessel zum Alpenpanorama
Am Nachmittag kehrte ich zum Campervan zurĂŒck und weil die Alpen im Morgenlicht wirklich beeindruckend waren, beschloss ich kurzerhand, es am Abend gleich nochmal zu versuchen. Dieses Mal wollte ich noch ein bisschen nĂ€her ran und fuhr deshalb weiter in den SĂŒdschwarzwald hinein. Von Todtnau ging es ĂŒber den Gletscherkessel PrĂ€g nach Todtmoos und weiter nach Ibach. Schon die Fahrt dorthin war ein Highlight. Die Landschaft rund um PrĂ€g, Todtmoos und Bernau ist wunderschön und zeigt nochmal ein ganz anderes Gesicht, als man es vom mittleren und nördlichen Schwarzwald kennt. Nach zahlreichen Zwischenstopps zum Erkunden und Fotografieren, kam ich am spĂ€ten Nachmittag in Ibach an. Dort hatte ich bereits vorab einen Wanderparkplatz auf Google Maps ausfindig gemacht, von dem aus das Alpen-Fotoshooting stattfinden sollte.

Die Landschaft rund um PrÀg, Todtmoos und Bernau war ein Highlight der Tour.

Als ich ankam wurde ich positiv ĂŒberrascht, denn nur wenige Meter oberhalb des Parkplatzes war ein hĂŒbsch angelegter Platz mit Sitz- und LiegebĂ€nken und verschiedenen Informationstafeln. Diesen Ort hatte ich bei meiner Recherche auf Google Maps komplett ĂŒbersehen. Das sogenannte “Ibacher Friedenskreuz” bietet lautet den Infotafeln das grĂ¶ĂŸte Alpen-Landschaftspanorama im gesamten Schwarzwald. BĂ€hmm! Da hatte ich durch Zufall einen Volltreffer gelandet! TatsĂ€chlich war der Panoramablick auf die Alpen gigantisch. Der Blick reichte ĂŒber die offene Schwarzwaldlandschaft bis zu den Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Sogar das Wetter spielte mit und sorgte fĂŒr eine tolle Fernsicht. Kurz bevor die Sonne am Horizont untertauchte, verfĂ€rbte sich der Himmel in den schönsten Farben. Die Alpengipfel leuchteten in den letzten Sonnenstrahlen. Wow, genau so hatte ich mir das erhofft! Durchgefroren aber ĂŒberglĂŒcklich kam ich wenig spĂ€ter zurĂŒck ins Wohnmobil. Die beiden heutigen Fotosessions waren ein totaler Erfolg und deshalb gönnte ich mir zur Feier des Tages ein GlĂ€schen Rotwein.

Dieses herrliche Alpenpanorama konnte ich bei Ibach im SĂŒdschwarzwald bewundern.

Heimreise ĂŒber den Schluchsee
Am nĂ€chsten Morgen stand ich frĂŒh auf, denn es war der letzte Tag meiner kleinen Schwarzwald-Tour. Über Sankt Blasien und Menzenschwand fuhr ich weiter zum Schluchsee. Am See angekommen ging gerade die Sonne auf, weshalb ich ein letztes Mal meine Fotodrohne startete und einige Panoramafotos vom Schluchsee aufnahm. Anschließend fuhr ich ĂŒber das Höllental und Freiburg zurĂŒck in die Rheinebene und direkt nach Hause. Ein wunderschöner und erlebnisreicher Kurzurlaub ging zu Ende.

Auf der Heimreise ging am Schluchsee gerade die Sonne auf.

Mein Fazit
Obwohl ich zu keinem Zeitpunkt weiter als zwei Autostunden von zu Hause entfernt war, fĂŒhlte es sich trotzdem an wie ein echter Roadtrip. FĂŒr einen erlebnisreichen Urlaub braucht es keine Reise in ferne LĂ€nder. Auch in der Heimat gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Das DreilĂ€ndereck Deutschland, Frankreich und Schweiz bietet eine unglaubliche FĂŒlle an faszinierenden NaturrĂ€umen und beeindruckenden Landschaften. Die Regionen rund um Schwarzwald, Vogesen, Jura und Rheintal sind immer einen Besuch wert und deshalb war es bestimmt nicht mein letzter “Roadtrip vor der HaustĂŒre”. Ich freue mich schon jetzt auf die nĂ€chste Fototour in unserer schönen Heimat!


Zum Abschluss zeige ich euch noch ein kleines Video mit den schönsten Aufnahmen vom Roadtrip:


Ein Roadtrip durch den Schwarzwald bietet Naturerlebnis pur.

Michael Sauer

Ich bin leidenschaftlicher Hobby-Fotograf und immer auf der Suche nach dem richtigen Licht. Der Schwerpunkt meiner Aufnahmen liegt auf Motiven in SĂŒddeutschland im Schwarzwald und entlang des Oberrhein. Immer wieder packt mich aber auch das Reisefieber und die Lust neue Dinge zu entdecken. In diesem Blog berichte ich von meinen Reisen quer durch Europa.
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